Der Wecker klingelt um 3.30 Uhr. Wir müssen um 4 Uhr an der Rezeption sein. Das Taxi bringt uns zum Flughafen. Gut durchgeschüttelt kommen wir pünktlich an und steigen in den zweimotorigen Flieger, der uns zum Selous Nationalpark, der seit zwei Jahren Nyerere Nationalpark heisst, bringt. Der Flug dauert gut 20 Minuten.
Auf der Dreckpiste landen wir und werden von den Rangern in Safari-Fahrzeugen abgeholt. Sofort geht es los. Zu Beginn ist es bitterkalt auf dem Fahrzeug. Wir sehen erste Tiere, Warzenschweine und immer wieder Antilopen. Erste Krokodile dümpeln in einem grossen Weiher, bevor wir die erste Elefantenfamilie sehen. Alle Fahrer brettern wie wild auf die Familie zu, kreisen sie ein. Ich sehe das mit Argwohn. Die Familie lässt sich nicht stören. Das Kleine säugt bei der Mutter, der Vater rüttelt am Baum und holt die Palmfrüchte runter. Dann geht es weiter.
Das Drama beginnt bei der zweiten Elefantenfamilie, die sichtbar genervt und gestresst ist von all denn lauten und schnellen Jeeps. Die Guide lasen sich nicht beirren und schlagen die Familie mit ihrem unverständlichen Verhalten in die Flucht. Die Elefanten bringen sich über einen Fluss im Gebüsch in Sicherheit, laut trompetend und mit den Ohren wackelnd. Kein wirklich sympathischer Einstieg in die Safari, der später auch für Diskussionen unter uns Schweizern sorgt.
An einem Tümpel mit vielen Hippos machen wir Pause, dann streifen wir durch die Savanne, ehe ein Funkspruch eine Löwin verheisst. Wir brettern durch die Dreckspur und finden die Löwin auch, die im Gebüsch liegend von vielen Fahrzeugen umzingelt ist. Sie lässt sich nicht drausbringen, setzt sich sogar in den Schatten eines Fahrzeugs.
Dann gehts unter einen Baobab zum Mittagessen. Am Nachmittag ist weiteres Streifen durch die Savanne angesagt. Zebras, Gnus und viele Giraffen sehen wir, bevor es zurück zum Gate geht. Dort wenden wir, denn keine Minute weg ist eine weitere Löwin, die sich soeben von einem Ass ernährt hat. Als wir kommen, döst sie im Schatten.
Die Bungalows in der Lodge sind schön, der Pool ebenfalls. Wie immer gibt es Chicken zum Essen, was für einige Schweizer Sprüche sorgt… Am Abend tanzen und singen die Massai, die hier als Security-Personal angestellt sind, ums Feuer.