Auf dem Weg zu Meteoras Klöstern

Veröffentlicht in: 2025, Reise | 2

Von Freitag, 21. März bis Sonntag, 23. März 2025

Ein letztes Mal steige ich in das warme Wasser in Thermopylen, dann fahren wir nach Lamia, wo wir wieder einmal waschen und unsere Vorräte bei Lidl auftanken wollen. Ich parkiere etwas ausserhalb, so laufen wir vollbeladen mit zwei Ikea-Taschen 1,8 km durch die Stadt zum Waschsalon. So bekommen wir gleich einen Eindruck von diesem Ort. Für uns ist er nicht «die geheime Perle Griechenlands», wie Lamia auch beschrieben wird. Irgendwie ist die Auster für uns verschlossen. Dafür ist der Waschsalon super, nach gut einer Stunde sind wir mit Waschen und Trocken bereits fertig und das für 12 €. Wir essen in einem Strassenrestaurant, laufen noch etwas durch die Stadt, bis es wieder zum WoMo zurück geht. Etwas ausserhalb von Lamia finden wir den Lidl. Unsere Vorräte sind fast alle weggefressen.

Tag- und Nachtgleiche feiern
Wir fahren langsam auf der Route 3 in Richtung Klöster Meteora. Die Apollo Springs sind leider versiegt, so füllen wir unsere Wasservorräte an einem anderen Brunnen unterwegs. In Nea Monastiri finden wir einen Stellplatz knapp unter der Akropolis Proernas. Dies ist eine riesige Festung aus dem 4. und 3. Jahrhundert vor Christus. Niemand da heute, wohl gestern und vorgestern auch nicht… Die Aussicht vom Stellplatz ist riesig. Wir feiern den heutigen Frühlingsanfang mit feinem Trüffelkäse, Salami, frischem Olivenöl, Baguette und Tsipouro. Einfach herrlich! Dazu passt der schöne Sonnenuntergang über der Ebene unter uns hinter den Bergen.

Nach dem Frühstück machen wir uns bereit zur Abreise. Ich sehe in den Büschen nebenan noch ein paar wilde Spargeln, die ich pflücke. Dabei sehe ich eine etwa einen Meter lange, dicke, braune Schlange (Später stellt sich heraus, es ist eine Eidechse ohne Beine, wohl eine gigantische Blindschleiche). Dann sind wir bereit zur Abfahrt, denken wir. Ich drehe den Zündschlüssel, nur ein Zischen ist zu hören, mehr nicht. Das darf ja nicht wahr sein! Natürlich wieder einmal an einem Samstag! Das WoMo springt nicht an. Also Telefon an Walti Ronner. Er schlägt vor, den Anlasser zu überbrücken. Da ich dort nicht hinkomme, muss ich die Kabine abklappen. Ich schaue noch kurz nach, wie die Startbatterien aussehen und sehe, dass die eine total korrodiert ist. Also ist eine der beiden Batterien tot! Also Kabine wieder zurückklappen. Der Schäfer, der vorbeigefahren ist, hat bereits einen Kollegen avisiert, Franz und Gerhild kommen nach unserem Hilferuf auch vorbei. Wir beschliessen, in den nächst grösseren Ort zu fahren, um Batterien zu kaufen.

Die Welt ist klein
Noch in Nea Monastiri sehe ich eine BP-Tankstelle. Wir fahren dort hin, wo wir der jungen Frau unser Problem schildern. Sie fragt einen jungen Mann, dieser fragt einen alten Mann, der gerade sein Motorrad tankt. Er deutet uns, ihm zu folgen. Noch im gleichen Ort hält er an einem Hardware-Store. Die haben Batterien! Es stellt sich heraus, dass der Mann mit dem Motorrad in Uznach gearbeitet hat. Die Welt ist wirklich ein Dorf!

Zwei Männer bringen die beiden Batterien den Berg hoch und montieren sie gleich. Gut habe ich zuvor ein Foto gemacht. So scheint alles in Butter zu sein. Als ich endlich den Zündschlüssel drehe, passiert nichts! Kein Strom drauf. Also alles nochmals von vorn, das noch zweimal. Dann sieht Franz (nicht ich, sondern der Österreicher), dass die Batterien parallel geschaltet sind, sie sollten aber in Serie angeschlossen werden. Und dies, obwohl mein Foto eindeutig war… Franz legt sich ins Zeug et voilà: Der Strom und damit der Motor läuft wieder. Hallelujah! Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings. Ich muss in Kürze eine der Batterien austauschen, da beide nicht identisch sind. Das ist bei Serienschaltung alles andere als ideal.

Nicht abgezockt, viel Unruhe
Im Laden zahle ich den fairen, angeschriebenen Preis (415 €), ein Trinkgeld wollen die beiden partout nicht. So verabschieden wir uns von den beiden Mechanikern sowie auch von Franz und Gerhild, die es weiterzieht. Sie müssen noch einen Veloschlauch organisieren. Da der Tag schon fortgeschritten ist, bleiben wir noch eine Nacht hier an diesem schönen Ort. Pia geht laufen, bei mir kommen viele Hirtenhunde sowie eine Herde Ziegen vorbei. Der Hirte, ein alter Grieche, redet wie am Morgen wie wild auf mich ein, wir beide verstehen nicht, was der andere sagt. Ist egal, der Ton ist beidseitig freundlich. Einige der Hunde kommen immer wieder, wahrscheinlich mögen sie unsere Hundeleckerli. Ein junger Tolpatsch bleibt bei uns. Nachdem wir ins Bett gegangen sind, verwandelt sich der einsame Parkplatz in einen Autotreff junger, lauter Männer. Das Treiben nimmt erst gegen 0.30 Uhr ein Ende. Tja, ein weiterer Tag mit Überraschungen.

Einen Tag später als geplant startet der Motor einwandfrei und es geht weiter auf der Route 30 via Karditsa, Trikala nach Kalambaka. Die Umgebung ist mehrheitlich flaches Farmland, wo offensichtlich viel Baumwolle angepflanzt wird. Dementsprechend sind auch die Dörfer entlang der Route eher ärmlich. Apropos Route: Obwohl es praktisch keinen Verkehr hier hat, ist die Strasse auf vier Spuren praktisch schnurgerade ausgebaut. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum hier so viel Geld ausgegeben worden ist.

Mit Charme überrascht
In Trikala machen wir einen Mittagsstopp und entdecken ein kleines Juwel. Trikala hat Charme, viele Motive laden zum Fotografieren ein. Heute Sonntag sind viele Leute zu Fuss in der Altstadt und in der Fussgängerzone unterwegs. In der Taverne essen wir gut, dann geht es weiter nach Kalambaka, wo die Klöster Meteoras stehen. Etwas ausserhalb des Ortes stellen wir das WoMo bei einem markanten Felsen ab. Die historische Brücke über den Fluss ist wohl erst kürzlich eingestürzt.

2 Antworten

  1. Marie-Thérèse Maissen

    Toll, dass so schnell Hilfe vorhanden war bei der Batterienpanne! Du hast es gut beschrieben. Man konnte alles bestens mitverfolgen.

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