Tropfsteinhöhle und viele Versteinerungen

Veröffentlicht in: 2025, Reise | 1

Von Donnerstag, 6. Februar bis Sonntag, 9. Februar 2025

Das Wetter scheint heute und in den nächsten Tagen stabil zu sein. Stabil heisst: Ziemlich windig und auch ziemlich kühl. Das bezieht sich auf ganz Griechenland. Der starke Wind kommt von Nordost. Das heisst für uns, keine EiIe, weiter zu ziehen, schon gar nicht in Richtung Norden, denn da kann es in der Nacht gefrieren. Wir bleiben heute also wieder am Kokkinias Beach, da haben wir ja alles, was wir brauchen, vor allem frisches Wasser. Wir fahren mit den Velos wieder ins Dorf zu einem Kaffee, touren dann noch ein bisschen in der Gegend herum, pflücken ein paar reife Orangen, damit wir wieder frischen Orangensaft zum Frühstück haben. Ich dusche am Strand, muss dann aber ins WoMo, da der Wind doch zu kalt ist, um draussen sitzen zu bleiben. Pia macht die obligate, ausgiebige Strandrunde.

Wieder einmal Tropfsteinhöhlen
Auch heute Freitagmorgen stellt sich die Frage, weiter fahren oder hier am Kokkinias Beach das Wetter aussitzen? Wir entscheiden uns, zu den Kastania Höhlen zu fahren. Die sind in dieser Jahreszeit nur am Freitag und am Samstag offen. Also fahren wir die bekannte Strecke wieder zurück nach Neapoli. Dort kaufen wir nochmals ein, dann geht es eine sehr enge und kurvige Strasse über die Berge auf die andere Seite der Halbinsel. Es stürmt auch hier gewaltig, heftige Böen kommen immer wieder. Als wir bei den Höhlen ankommen, fahren gerade die beiden Holländer Harry und Jane weg. Es hat sonst praktisch niemanden hier. Nur drei ältere Schweden, die aber in Griechenland wohnen, sind auch auf der Führung. Diese geht etwa eine halbe Stunde, 500 Meter sind im Berg zu absolvieren. Tausende Stalaktiten hängen in der Höhle. Fotografieren ist diesmal erlaubt, Video drehen leider nicht. Die Höhle ist eindrücklich, aber an die Alistrati Höhle im Norden Griechenlands kommt die Kastania Cave nicht heran. Zur Geschichte: 1910 hat ein Bauer die Höhle entdeckt. Er wollte für seine Schafe Wasser organisieren. Also ist er täglich mit Feuer in ein Loch gestiegen und hat in der Höhle an einem Tropfstein Wasser geholt. Nach dem Besuch fahren wir noch ganz an die Küste runter nach Panagia. Das kleine Dörfchen ist offenbar im Winter verlassen. Auch hier stürmt es gewaltig, die Gewalt der Elemente ist schon sehr eindrücklich. Wir kochen hier und essen zu Mittag.

Wunderbare Stimmung beim versteinerten Wald
Da es uns so gut gefallen hat, fahren wir wieder die steile und enge Strasse über den Berg zurück zum versteinerten Wald. Heute sind keine anderen WoMos da. Wahrscheinlich stürmt es zu stark. Aber das macht gar nichts, denn dafür ist die Stimmung am Meer noch um einiges besser als letztes Mal. Aus den ausgehöhlten Baumstämmen schiesst Wasser (Blowhole) empor. Die See ist ganz aufgewühlt vom Wind. Mir macht das mächtig Eindruck, es gefällt. Am Abend werden wir mit einer wunderbaren Stimmung vor malerischer Kulisse am Stellplatz belohnt.

Auch heute Samstagmorgen stürmt es, der Himmel ist mehrheitlich bedeckt. So starten wir den Tag wie immer mit einem Kaffee, frischen Orangensaft, einem Ei und etwas frischem Olivenöl. Wir haben eigentlich keine Lust, wieder weiter zu fahren. So laufen wir den Irene-Pilgerweg in Richtung Südspitze Lakoniens. Auf halbem Weg kehre ich nach 3,5 Kilometern um, Pia läuft ganz bis zum Schluss den kleinen, engen Wanderweg und wird mit einer herrlichen Aussicht und Landschaft belohnt. Ich laufe zurück und sehe mir eine andere Bucht mit Versteinerungen an. Da liegen viele Schwämme, Muscheln, Seeigel und ein paar Knochen sowie ein Fisch herum, alles versteinert und fest mit dem Felsen verbunden. Wirklich eindrücklich, hier läuft man einfach so über Jahrmillionen von versteinerter Erdgeschichte. Am Abend telefonieren wir lange mit Carsten und Christa, die vor einer Woche aus Neuseeland zurückgekehrt sind. Nach dem Abendessen gibts den Samstag-Krimiabend.

Schauspiel beim Blowhole
Auch am Sonntag bleiben wir noch einmal hier in der Gegend. Vor dem Mittagessen laufen wir nochmals zur Bucht, wo ich gestern die vielen versteinerten Schwämme gesehen habe. Wir lassen uns von den vielen Versteinerungen beeindrucken. Der Boden sieht aus wie ein Kiesstrand. Alles ist aber fest versteinert. Die Muscheln, die herumliegen, sind ebenso steinhart mit dem Boden verbunden. Es sieht zwar aus wie ein normaler Muschelstrand. Am Nachmittag läuft Pia auf den Berg hinter uns, ich beobachte wieder lange ein Blowhole, das gurgelt und sprudelt. Es ist ein ausgehöhlter, versteinerter Baumstamm, der mit einem Kanal unter dem Boden hindurch mit dem Meer verbunden ist. Ein cooles Schauspiel, dem ich stundenlang zusehen könnte. Auch das Spiel der Wellen fasziniert mich immer wieder. Heute Sonntag fahren auf dem Meer wieder viele Frachtschiffe vorbei. Eine sehr befahrene Seestrasse vor unserer Küste.

Kastania Cave.
Kastania Höhle: An- und Wegfahrt.
Sturm in Panagia.
Blowhole durch versteinerten Baum.

  1. Anonym

    Der versteinerte wald hat uns auch fasziniert, im nachhinein einer der kraftvollsten plätze auf dem pelopones😍 auch zum wandern zum kleinen kloster war es genial und einmalig. Bin gerade in gedanken auch nochmals da😁 lieber gruss, heidi

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