Von Montag, 31. März bis Dienstag, 2. April 2025
Es regnet heute Montag, die ausgefallene Dieselheizung merken wir natürlich, so sind die Fenster alle beschlagen. Wir fahren ins Dorf Litochoro runter und tanken nochmals Wasser. Beim Abfahren sehen wir, dass heute Wochenmarkt ist. Also nichts wie hin, durch den Regen laufen und etwas Früchte einkaufen. Wir steuern in Katerini den Euronics-Laden an, denn wir wollen ein kleines Heizgerät kaufen, mit dem wir notdürftig die Temperatur und auch die Luftfeuchtigkeit im Inneren unseres WoMos auf einem erträglichen Niveau halten können. Denn auch die nächsten Tage ist eher kühles Regenwetter angesagt.
Tatsächlich hat der Laden ein Heizgerät für 10€. Später stellt sich heraus, dass ich noch ein Verlängerungskabel mit EU-Anschluss hätte kaufen sollen. Da es heute aber ein bisschen wärmer ist und später am Nachmittag für einen Moment sogar richtig sonnig wird, brauchen wir das Teil nicht unbedingt. Einen Laden mit Kabel finden wir in dieser Region nicht. Es hat vor allem Strandbars und Hotels, die aber nur im Sommer geöffnet sind. So fahren wir an den Salinen von Pydna vorbei, laufen etwas und werden wieder verregnet. So stellen wir das WoMo am Strand von Alyki ab. Dieser ist total zugemüllt. Ich sammle den Müll, vor allem Plastikflaschen, Plastikbecher, Feuchttücher und Zigarettenschachteln rund um uns herum zusammen. Im Sand liegen tonnenweise dicke Plastiknetze. Diese stammen, so finden wir im Hafen heraus, von den Muschelfarmen draussen im Meer. Wir beobachten, wie die Fischer junge Miesmuscheln in diese Netze abfüllen. Diese werden dann ins Meer gehängt. Auch liegen viele alte Plastiktonnen am Strand. Diese werden ebenfalls für die Muschelzucht gebraucht.
Als die Sonne scheint, hängen wir unsere nassen Jacken von der gestrigen Wanderung zum Trocknen auf, streng bewacht von drei alten, gutmütigen Streunern. Es ist warm genug für eine warme Dusche vor dem WoMo.
Sturmflut in Griechenland
In der Nacht beginnt es wieder zu regnen, das bleibt bis in den späten Dienstagnachmittag so. Die ganze Ägäis ist von einem Sturmtief betroffen. Auch hier schüttet es teilweise wie aus Kübeln, aber nicht so schlimm wie auf einzelnen Inseln, wo sich die Strassen in Wildbäche verwandeln. Wir bleiben jedenfalls fern von Bergen und Bächen, fahren nach Thessaloniki auf der sehr stark befahrenen Ringstrasse rund herum. In Thessaloniki besuchen wir den Praktiker (Kabel, Spanset) sowie das Ikea-Restaurant (12€ für beide). Dort finde ich wieder einmal meine Lieblingskonfitüre: Preisselbeeren.
Im Camping-Laden
Dann geht es zu Zampetas Camping Megastore. Wir haben dort abgemacht, wegen unserer defekten Dieselheizung vorbeizufahren. Es wird deutsch gesprochen im Laden. Wir warten auf Alexander, er ist für uns zuständig. Nach einer halben Stunde sagt er uns gleich, dass sie nichts für uns tun können, aber Ioannis Panagiotidis könne das machen. Einfach dumm, dass es wieder am anderen Ende der Stadt ist, 37 km zurück. Alexander bietet uns an, noch einen Termin abzumachen. Wir können Freitagmorgen in der Früh in der Garage vorbeigehen. Dann soll uns geholfen werden, so hoffen wir natürlich!
Im Outlet-Store finde ich endlich ein paar neue Schuhe, dann fahren wir zum Parkplatz der Konzerthalle Thessaloniki. Dieser ist direkt am Meer und soll trotz der Stadtnähe einigermassen ruhig sein, auch darauf hoffen wir. Der Stellplatz ist direkt unter der Anflugschneise des Flughafens Thessaloniki. Das stört uns nicht weiter. Wie erwartet ist es die Nacht durch nicht wirklich ruhig. Es ist ein Kommen und Gehen praktisch die ganze Nacht hindurch. Der letzte Flieger landet um 1.30 Uhr.
Historisches per Bus entdecken
Am nächsten Morgen regnet es nicht mehr. Wir lösen eine Tageskarte und fahren mit dem Bus in die Stadt. Überall sind Ruinen und Ausgrabungen aus der römischen und byzantinischen Zeit zu sehen. Alexander der Grosse ist auch präsent. Er gilt als Gründer der Stadt. Er hat zu seiner Zeit 26 Gemeinden zusammengelegt. Heute würde man es fusionieren nennen. Alexanders Schwester gab der Stadt Thessaloniki ihren neuen Namen.
Wir fahren mit dem Bus hoch zur Burg/Akropolis, von wo aus wir eine herrliche Aussicht über die Stadt geniessen können. Dann geht es wieder mit dem Bus hinunter bis fast ans Meer. Dort laufen wir erneut eine Runde und kommen an der Markthalle vorbei, ehe wir eine kleine Taverne in einer Hintergasse finden. Pias Sweet Shop entpuppt sich als Reinfall. Wir laufen weit, doch am Ende ist es nur ein ganz kleiner Laden mit wenig Auswahl. So laufen wir noch zum Weissen Turm am Hafen vorbei. Viele Fischerboote sind bereit, diese Nacht auszulaufen.
Am weissen Turm zeigt sich endlich wieder einmal die Sonne. Pia läuft zum WoMo zurück, ich nehme den Bus und geniesse am Meer die warmen Sonnenstrahlen. Da wir noch bis Freitag warten müssen, um den Termin für die Dieselheizung wahrzunehmen, bleiben wir noch eine Nacht hier. Heute sind wieder 15’000 Schritte zusammengekommen, dies trotz Busticket.
Marie-Thérèse Maissen
Eindrückliche Bilder! Schlimm ist der Plastikstrand. Das gabs vor 58 Jahren noch nicht und auch kein Busticket als Tageskarte.
Bin im Augenblick in Meiringen und habe heute Nachmittag die Schäden vom Unwetter in Brienz angeschaut. Nach all den Bildern vom TV glaubte ich, es sei noch viel schlimmer. Der Grossteil ist wieder aufgebaut. Lediglich die Häuser – ein gutes Dutzend – warten darauf, renoviert oder abgerissen zu werden. Die Brienzer sind eigentlich selbst schuld. Im anderen Teil des Dorfes war der Bach richtig mit hohen Schutzmauern versehen, aber nicht beim Bach, der letztes Jahr alles mitgerissen hat. Da hatten sie nur lausige Betonmauern erstellt.
Gruss
MT