Auf dem Peloponnes unterwegs

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Von Montag, 20. Januar bis Mittwoch, 22. Januar 2025

Nach zwei Tagen mit schon fast sommerlichem T-Shirt-Wetter ist es heute wieder mehrheitlich bedeckt und einige Grade kühler. Trotzdem bleiben wir einen weiteren Tag in Kakovatos am Strand. Wir fahren mit den Fahrrädern zur Wäscherei und lassen die Bettwäsche und die Kleider waschen. Nicht ganz günstig hier, es kostet uns 28 Euro. Betrieben wird die Wäscherei von Alternativen, die auch eine Art Auffangstation für Hunde bieten. Mit den Velos fahren wir um den Kaiafa See durch viele Olivenbäume hindurch. Auch Orangen- und Zitronenbäume stehen hier vereinzelt. Die Früchte werden offenbar nicht gepflückt, so nehme ich ein paar Orangen im Rucksack mit. Bei der Schildkrötenstation steht auch eine Therme, die aber zu dieser Jahreszeit geschlossen ist. Die Einheimischen raten, über den Zaun zu klettern. Das ist mir aber zu gefährlich mit den spitzen Eisenstangen im Zaun. Dafür bade ich kurzentschlossen ein paar Meter weiter in einer Grotte, wo das warme, schweflig riechende Wasser herauskommt. Da ich keine Badehose dabei habe, muss es halt das Adamskostüm tun. Eine Deutsche, die auch da ist, reicht mir am Schluss eine Papierserviette, um mich ein bisschen abzutrocknen. Wasserschildkröten sehen wir ein paar einzelne im dreckigen Wasser.

Ein fantastischer Stellplatz
Im Dorf essen wir sehr günstig etwas, bevor wir die Wäsche abholen und wieder zum WoMo zurückfahren. Am Nachmittag setze ich mich zu den deutschen Nachbarn. Wir trinken etwas und reden viel bis es zu kühl draussen wird. Das Wetter schlägt wieder um. In der Nacht regnet es und ein Sturm kommt auf. So fahren wir am Morgen weiter in Richtung Kalamata, das wir aber an diesem Tag nicht erreichen. Denn unterwegs finden wir immer wieder schöne Plätze. So machen wir die Mittagsrast in Agios Kiriaki direkt am Hafen hinter der Hafenmauer. Es hat grossen Wellengang, meine Schuhe werden nass. Wir überlagen, ob wir gleich bleiben sollen, entschliessen uns aber für die Weiterfahrt. Zurückkommen können wir ja immer noch. Ich befürchte, dass die schönen Stellplätze schon alle weg sind, denn im Vergleich zu den letzten Wochen und Monaten hat es hier doch einige Wohnmobile auf der Strasse, auch so grosse wie unseres. In Marathopoli finden wir keinen Stellplatz und fahren weiter zur Romanos Beach durch enge Strassen und Gassen. Zu unserem Erstaunen steht vorne am Meer niemand. Es ist einfach wunderbar hier. Wohl einer der schönsten Stellplätze bisher. Drei Freunde finden wir auch sofort. Eine Katze und zwei Hunde kriegen von uns Futter und ein paar Streicheleinheiten. Wir laufen dem Strand entlang, viele Schildkrötennester sind markiert. Wir sind ganz alleine. Das wird hier im Sommer wohl ganz anders aussehen. Auch als es dunkel wird, ist noch immer niemand eingetroffen.

Fabelhafte Bucht
In der Nacht blitzt, donnert und regnet es, am Morgen ist es wieder einigermassen schön. Wir beschliessen, mit den Velos zur Bucht Voidokilia (Ochsenbauchbucht) zu fahren, ist nur 6 km entfernt. Kein Mensch ist in dieser sagenhaft malerischen Bucht. Wir laufen auf die andere Seite. Pia läuft den Berg zur Burgruine mit herrlicher Rundsicht hoch, vorbei an einer Höhle, ich bade im glasklaren Wasser. Auch wenn es gefühlt nur etwa 18° warm ist, ist es herrlich erfrischend und angenehm. Wir laufen noch zum Grab des Thrasymedes hoch, eine neolithische Stätte.

Da wir Hunger haben, suchen wir eine geöffnete Taverne, was in dieser Gegend zu dieser Jahreszeit gar nicht so einfach ist. So fahren wir auf der Strasse nach Gialova, wo wir an der Promenade ein offenes Restaurant finden. Wir essen mehr als genug (5 Souvlaki, griechischer Salat, Pommes frites, Saganaki Käse) und trinken ein wohlverdientes Bier. Dann geht es mit einem Abstecher zur Bucht zurück zum WoMo. Die ganze Bucht ist Naturschutzgebiet, das wird auch mit Tafeln kundgetan. Trotzdem stehen viele WoMos (ohne Ausnahme mit D-Kennzeichen!) da. Viele haben ihre Campingausrüstung ausgebreitet. Genau so, wie man es nicht macht. Fast hoffe ich, dass diese Camper weggeschickt und gebüsst werden. Kostet die Wenigkeit von 300 Euro… Mich geht es ja nichts an, doof ist es trotzdem, denn solche Camper ruinieren den Ruf und sorgen dafür, dass ganze Gebiete für alle gesperrt werden.

Nach 30 Kilometern Velofahrt durch viele Olivenbäume hindurch beim WoMo angekommen, begrüssen uns «unsere» zwei Hunde. Sie nehmen die Bewachung sehr ernst. Der eine erkennt mich nicht sofort und reisst ein Loch in meine Jeans. Nachher nimmt er gerne seine Hundebrocken entgegen… 🤣😜 Die beiden begleiten uns auch, als wir weiter vorne in der Düne ein Schweizer WoMo besuchen gehen.

Agios Kiriaki Mittagsrast mit Wellengang.
Romanos Beach: Wunderbarer Stellplatz.
Bucht Voidokilia, schön zum Baden.
Sonnenuntergang Stellplatz Romanos Beach.

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