Noch immer Hochwasser an der Oder

Veröffentlicht in: 2024, Reise, Unterwegs | 1

Samstag, 28. September bis Sonntag, 29. September

Nach dem Aufstehen wollen wir auf den Polenmarkt in Küstrin. Die Brücke nach Polen ist momentan nur für 3,5 Tonnen zugelassen, weshalb wir kurz davor umkehren und an der Grenze parkieren müssen. Gut, dass grad keiner hinter uns herfährt… Wir laufen über die Oder, die noch immer Hochwasser führt, hin zum Polenmarkt. Praktisch nichts los zu dieser Tages- und Jahreszeit. Wir erkunden auch noch die Schloss- und Burgruine an der Oder. Auch hier wurde gegen Kriegsende alles dem Erdboden gleichgemacht und nicht wieder neu aufgebaut. Via evangelische Kirche Letschin gehts zum Oder-Havel-Kanal.

Ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst im frühen 20. Jahrhundert ist das Schiffshebewerk Niederfinow. Es galt, die 36 Meter Höhendifferenz zwischen Oder und Havel zu überwinden, um Berlin mit der Ostsee zu verbinden. Früher wurde das mit einem Schleusensystem bewerkstelligt. Über 27 Millionen Reichsmark kostete das alte Hebewerk. Acht Jahre wurde damals von 1926 bis 1934 gebaut. Das neue kostete nach einer Bauzeit von 2008 bis 2022 über 500 Millionen Euro und läuft noch immer nicht perfekt. Wir machen eine Führung durch das neue Werk, unsere Führerin Fiona macht ihre Sache mit viel Herzblut. Wir übernachten am Kanal, wo wir Grit und Andreas aus Rügen zum dritten Mal treffen und ins Gespräch kommen. Vielleicht sehen wir uns wieder auf Rügen?

Nebel, Hochwasser, Windmühle
Der Morgen ist mit seinen Nebeln über dem Wasser so richtig mystisch. Nach dem Abschied besuchen wir das Kloster Chorin (siehe Video), das gleich ein paar wenige Kilometer entfernt ist. So früh am Morgen ist noch praktisch keiner da, gut für uns. Über Umwege fahren wir zur Schleuse in Schwedt, nachdem wir in Angermünde lecker indisch gegessen haben. Das Hochwasser der Oder ist noch immer eindrücklich. Leider verhindert es, dass wir an der Schleuse in Schwedt übernachten können, die Strasse ist gesperrt. So fahren wir nach Mecklenburg-Vorpommern. Unterwegs sehen wir eine Windmühle, die Storkower Bockwindmühle, und fahren kurzentschlossen die schmale Strasse den Hügel hoch. Sieht schön aus im herrlichen Herbstwetter. Auch die vielen Kraniche überall auf den Feldern gefallen uns. In Penkun finden wir einen Gratisstellplatz direkt am Penkuner Schlosssee. Auch hier sind wir alleine, niemand da.

Morgennebel am Oder-Havel-Kanal
Zisterzienserkloster Chorin

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