Mit der Fähre wirklich nach Kreta?

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Von Montag, 3. Februar bis Mittwoch, 5. Februar 2025

Obwohl ein bisschen Regen angesagt ist, haben wir beim versteinerten Wald schönes Wetter. Es fahren viele Schiffe an uns vorbei, die Meeresstrasse rund um den südlichsten Punkt des Peloponnes ist stark befahren. Der Frühling kehrt so langsam aber sicher ein. Rund um uns blühen viele Blumen, an der Strasse blühen die Bäume, die Wiesen sind ein gelber Farbenteppich. Wir laufen noch einmal runter zum versteinerten Wald, etwas weiter als gestern. Überall hat es versteinerte Baumstümpfe, Muscheln, Seeigel im Boden. Das Wasser in der Bucht ist glasklar. Wir haben früh Hunger. Während Pia das Mittagessen kocht, bade ich alleine im herrlichen Wasser. Kein Mensch hier, so kann ich mich ganz ungestört inmitten der versteinerten Bäume von der lauen Luft trocknen lassen.

Nach dem Mittagessen geht es wieder zurück an den Kokkinias Strand, da wir in die Nähe der Fähre von Gythios nach Kreta sein wollen. Die Holländer sind immer noch da. So gibt es am Nachmittag die obligate Kaffeerunde. Per Mail werde ich von dem Ticketoffice der Fähre orientiert, dass ich heute die Bezahlung machen muss, dass sie mich aber noch anrufen werden. Ich sehe also keine Eile, das Geld zu überweisen… In der Nacht prasselt ein riesiges Gewitter auf uns herab, trotzdem schlafe ich wirklich gut.

Doch keine Fähre
Am Morgen diskutieren wir noch, ob wir überhaupt die Reise nach Kreta antreten wollen (siehe unten). Dann kommt der gestern erwartete Anruf aus Gythio. Die Reederei stelle die Fähre für die nächsten Wochen ein, so wird mir gesagt. Ich solle via Piräus nach Kreta fahren. Die Fähre wird in einer Werft überholt. Danke vielmals für diesem Bescheid! 😡🤬 Die Entscheidung, nach Kreta zu fahren oder nicht, ist uns elegant abgenommen worden. Nun haben wir vergebens eine Woche lang «gewartet». Zugegeben, wir haben viel Schönes und Interessantes in der Zwischenzeit erlebt. Aber unsere Route wäre einiges intelligenter geworden, hätten wir das schon am letzten Dienstag am Schalter erfahren. Ich bin mir ziemlich sicher, das Ausfallen der Fähre haben die damals schon gewusst. Denn ich wollte mein Ticket beim Buchen am Schalter direkt bezahlen, was strikt abgelehnt worden ist, mit der Begründung, der Fahrplan sei ja noch nicht definitiv und könne sich um einen oder zwei Tage vor- oder nachverschieben, je nach Wetter. Nun, so ist es halt. Ist ja kein Beinbruch, wir haben Zeit.

Und vielleicht ist es auch ein Zeichen. Seit Tagen herrscht auf Santorini, der ca. 100 km entfernten Nachbarinsel von Kreta, der Ausnahmezustand, da ein Vulkan wieder aktiv wird. Im Minutentakt sind dort Erdbeben zu spüren. Man befürchtet, eine Magmakammer fülle sich rasend schnell, könnte explodieren und eine Naturkatastrophe auslösen. Die Schulen fallen aus, die Flüge weg von der Insel sind ausgebucht, Teile der Insel werden evakuiert, Notstromaggregate auf die Insel gebracht. Wir haben am Morgen noch diskutiert, ob wir bei dieser Lage überhaupt nach Kreta fahren sollen oder nicht. Nun hat uns die Reederei den Entscheid abgenommen…

Wir fahren mit dem WoMo nach Skala, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Auch heute ist die Strasse mit Orangenbäumen gesäumt. Viele Früchte werden jetzt gepflückt, die Arbeiter kommen vor allem aus Pakistan. Wir essen in einem Restaurant. Es wird richtig kühl und beginnt zu regnen, so fahren wir schnell wieder an «unseren» Strand. Da Dienstag ist, ist nach dem Abendessen Krimiabend angesagt.

Auch am nächsten Morgen ist es ziemlich kühl. Die beiden Holländer Harry und Jane fahren weg, nachdem sie mehrere Wochen hier gewesen sind. Wir bleiben hier und wollen vorerst die Kälte aussitzen. Heute wäre ja die Fähre von Gythio nach Kreta gefahren, wäre sie nicht bis 16. April ausgefallen. Nun müssen wir andere Pläne schmieden. Auch wenn es kalt ist, wasche ich zwei Kübel voller Wäsche. Im starken Wind ist alles schnell trocken.

Petrified Forest, Geopark von Agios Nikolaos.
Und wieder Waschtag am Kokkinias Beach.
Orangenplantagen.

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