Von Donnerstag, 13. Februar bis Freitag, 14. Februar 2025
Der grosse Parkplatz am Meer in Leonidi Plaka hat sich über Nacht ordentlich gefüllt, es ist ein richtiges Rudelcamping geworden. Alles «coole» Kletterer(Innen). Zum ersten Mal sehe ich noch ein anderes WoMo mit einem Iveco Magirus Basisfahrzeug. Wir fahren weiter. Leider denke ich, der Küste entlang eine Abkürzung nehmen zu können. Google Maps sieht dies vor. Das sorgt bei Pia für Schnappatmung und fast einen Herzstillstand. Denn die Strasse wird immer enger, wir müssen die Seitenspiegel einklappen. Das Fahren wird zeitweise zur Millimeterarbeit. Aber wir schaffen es auf die Küstenstrasse in Richtung Norden. Eine wunderbare Strecke. Immer wieder halten wir an und bestaunen die Aussicht. In Tylos fahre ich wieder eine superenge, kurvige Strasse. Pia läuft zum Dörfchen vor und gibt mir telefonisch Bescheid, dass die Strasse nicht mehr enger wird. Also fahre ich runter an die Strandpromenade, die auch nicht wirklich breit ist, zumal viele Autos parkiert sind. Wir belohnen uns mit einem Kaffee, fahren dann wieder weiter.
Von weitem sehen wir eine Stadt, die ins Meer hinausragt. Es ist Paralio Astras, da fahren wir hin und suchen ein Restaurant. Die Fussgängerzone ist menschenleer, das Städtchen am Meer wäre wirklich schmuck. Wir finden ein Café, das sich als Räucherhöhle herausstellt. Ein Sammelsurium von kuriosen Menschen sitzt drin, Gruselkabinett oder Raritätensammlung? Egal. Wir bestellen griechischen Salat und Oktopus gegrillt. Schmeckt gut. Als Verdauungsspaziergang laufen wir zur Burgruine hoch, die noch recht gut erhalten ist. Der Zustand des Weges bezeugt, dass nicht viele Menschen diesen Weg gehen. Die Aussicht auf die Bucht ist super, ein riesiges Blumenmeer erwartet uns. So laufen wir noch an die Spitze zum Leuchtfeuer raus und den kleinen Weg dem Meer entlang wieder zurück zum Parkplatz. Wir stellen das WoMo ausserhalb des Städtchens hin und gehen in ein Café ein Bier trinken. Im Kamin brennt ein Feuer, um welches sich Pia sorgt.
Tag der «Steinhaufen»
Die Nacht war ruhig, kein anderes WoMo hat sich in den Hinterhof verirrt. Wir fahren weiter bis zum Ende der schönen Küstenstrasse nach Argos. Dort wollen wir das antike Theater und die Burg Larissa anschauen. Der Eintritt zum Theater kostet nur je zwei Euro. Eindrücklich, wie die alten Griechen die ganze Tribüne in den Fels gehauen haben. Zwei Hunde begleiten uns, das Männchen ist herzig und hätte auch die richtige Grösse, um es zu behalten. Aber ein Hund im WoMo ist dann doch nichts für uns. Wir trinken in einem kleinen Café einen Kaffee. Da heute Valentinstag ist, hat sich der Angestellte etwas einfallen lassen. Auf den Bechern klebt ein kleines Herz. Lange wissen wir nicht, ob wir zur Burg Larissa hoch oben auf dem Hügel hochfahren sollen oder ein Taxi nehmen. Wir entschliessen uns, selber zu fahren und bereuen es nicht. Entgegen den Erwartungen kann man über eine enge Strasse mit Haarnadelkurven direkt vor die Burg fahren. Wir sind die Einzigen hier oben, die Aussicht ist unglaublich schön. Die Burgruine ist einigermassen gut erhalten. Wir kochen auf dem Parkplatz und diskutieren, wies weitergehen soll. Eine Katze ist so anhänglich, dass sie sogar kurzerhand ins WoMo kommt.
Mykene ist nicht mehr weit, also hängen wir den nächsten historischen Ort noch heute an unsere Route. Schon bei der Anfahrt sehen wir die vielen Busse. Unsere Nackenhaare kräuseln sich beim Anblick. Viele ausländische Schulen machen offenbar ihre Bildungsreise hierher. Eindrücklich, dass die Anlage an einzelnen Stellen trotz des Alters von über 3000 Jahren gut erhalten ist. Ebenso eindrücklich finde ich die Leistung der Bauherren und natürlich der zahllosen Arbeiter, die die teilweise massiven Steinbrocken zusammengefügt haben; und das im 13. Jahrhundert vor Christus.
Zum Übernachten fahren wir nach Nafplio. Das Navi weist mich in eine Strasse, aus der nur noch langes Rückwärtsfahren wieder hinausführt. Macht nichts, schliesslich ist gelernt gelernt! 😜🤣 Am Hafen hat es viel Platz, es stehen auch schon einige WoMos da. In der Stadt laufen wir ein bisschen herum und haben Lust auf ein Gyros. Die Nacht ist nicht ganz so ruhig. Es ist ein Kommen und Gehen im Hafen, die LKWs lassen ihre Kühlaggregate laufen.
mtmaissen@hotmail.com
Lieber Franz
Liebe Pia
Super, wie ihr herumreist. Gratuliere euch!
Vieles erinnert mich an meine Zeit, als ich ein Jahr lang rund ums Mittelmeer reiste 1966/67. Ihr könnt es nachlesen auf der immer noch laufenden Homepage von Ernst, die ich weiterlaufen lasse. Siehe: http://www.ernstmaissen.ch Ich schrieb damals ein Buch auf Französisch und digitalisierte vor 20 Jahren die rund 200 Blätter, die ich zu einem Fotobuch machte. Geht beim Menu auf den Reisebericht „Mittelmeerrundreise 1966/67. Liebe Grüsse MT
Franz Feldmann
Liebe MT
Danke dir. Es freut uns immer wieder sehr, wenn Leute unsere Storys lesen und in Gedanken auch ein bisschen mitreisen! Und ganz speziell freuen wir uns natürlich über Kommentare! Lieber Gruss nach Altendorf!
Franz und Pia