Wellness pur: liegen in heissen Quellen

Veröffentlicht in: 2025, Reise | 0

Von Montag, 17. März bis Donnerstag, 20. März 2025

Bis zu unserem heutigen Ziel, die heisse Quelle von Ilia, sind es nur knapp zehn Kilometer der Küste entlang. Doch die Strasse wird momentan neu gebaut und ist gesperrt, so heisst es. Also fahren wir über 50 Kilometer Umweg, wieder kreuz und quer über die Insel Euböa. Am Strassenrand herrscht eine wunderbare Blütenpracht. Auch gefällt uns die Gegend heute besser, der Saharastaub hat sich offenbar verzogen. Alles ist viel klarer und bunter.

In Ilia finden wir die Quelle schnell. Sie ist mit 78° sehr heiss. Leider kommt zu wenig Wasser, so dass das Meerwasser nicht wärmer wird. Wir sind alleine hier. Wir bauen einen Kanal durch den Kies vom Ausfluss bis ans Meer. Zum Mittagessen kommen viele Katzen vorbei. Natürlich gibt es von uns ein paar Brocken, was nur noch mehr Katzen anlockt. Dann fahren wir acht Kilometer weiter bis zu der heissen Quelle in Loutra Edipsos.

Wellness pur
Hier ist mehr Betrieb. Es hat einige Leute in den Pools. Der Ausfluss ist mit 47° auch sehr heiss, zu heiss für uns am Anfang. Früher war Loutra Edipsos offenbar ein begehrter Badeplatz, davon zeugen die vielen Hotels überall. Aber auch hier ist nichts mehr los, die Quellen werden kommerziell nicht genutzt. Heisses Wasser kommt von überall her und fliesst ins Meer. Es haben sich regelrechte Sinterterrassen gebildet. Wir bleiben fast zwei Stunden hier, bald hat es nicht mehr so viele Leute, wir haben uns ans heisse Wasser gewöhnt. Ich liege zwischendurch halb im Meer, halb im heissen Wasser. Eine wunderbare Wellnesskur, gratis und franko. Ich teile den Pool zwischenzeitlich mit einem Hund. Auch eine Katze ist hier, zuerst ist sie bei Pia, dann liegt sie bei mir auf der Schoss. Leider sind die wenigen Stellplätze direkt an den Quellen bereits belegt, so suchen wir nördlich des Ortes einen. Es stürmt stark, die Gischt schiesst über die Strasse hinaus. Laut Meteo soll der Sturm in der Nacht aufhören. Hoffen wir es.

Quelle und Fähre
Und so ist es auch, bald legt sich der Wind. Am Morgen ist es noch ziemlich schön und ruhig auf dem Meer. Wir fahren nochmals zu den heissen Quellen an der Küste und legen uns rein. Gespräche mit anderen Badegästen ergeben sich. Dann geht es zum Fährhafen, wir wollen die Fähre um 14 Uhr nach Arkitsa nehmen. Da der Ticketschalter noch geschlossen ist, essen wir in einer Hafentaverne etwas zu Mittag. Die Tickets für die 45-minütige Überfahrt kosten 54 €. Im Vergleich zu Skandinavien ganz schön viel.

Mitten auf dem Meer wechselt das Wetter, die Sonne macht dunklen Regenwolken Platz. Auf dem Weg nach Thermopylen fallen die ersten Regentropfen. Thermopylen ist eines der berühmtesten antiken Schlachtfelder des Perserkrieges und gleichzeitig auch ein Ort heisser Quellen. Schon viele Reisende haben von diesem Platz geschwärmt. Als wir ankommen, müssen wir den Stellplatz zuerst finden. Eigentlich ist es ein potthässlicher, verdreckter Ort mit vielen Campern, wäre da nicht der Bach mit heissem Wasser, wo man mit seinem WoMo stehen kann. Fast gleichzeitig mit uns kommen die Österreicher Gerhild und Franz an, die wir über FindPenguins kennengelernt haben. Wir stellen uns zusammen und machen auf später zu einem «Glaserl Wein» ab.

Warmes Wasser und Schneepflug
Wir legen uns im strömenden Regen in den warmen Bach, einfach herrlich. Das Wasser stinkt auch nicht allzu fest schweflig. Dann kommen die beiden mit einer Flasche griechischem Wein vorbei, die wir schnell leer haben. Die interessanten Gespräche in unserem WoMo gehen bis 22 Uhr, Salami, Tomaten, Nüssli und Pommes Chips werden verschlungen. Auf der Autostrasse nebenan fährt plötzlich ein Konvoi mit Schneepflügen vorbei. Wir wundern uns. Die Griechen salzen die Strasse!

Wilder Spargel und heisses Wasser
Am Morgen sind die nahen Berge bis weit nach unten mit etwas Puderzuckerschnee bedeckt. Die Temperatur ist in den letzten Tagen um über 20° gefallen. Das wird noch mindestens einen Tag so bleiben. Wir bleiben in Thermopylen, baden immer wieder, stehen unter den Wasserfall. Zum Mittagessen gibts wilden Spargelsalat mit Erdbeeren sowie Spargelrisotto. Gerhild zeigt uns, wo und wie man den wilden Spargel findet, so gibt es morgen wieder Spargelrisotto und Spargelsalat. Am Abend kommen Gerhild und Franz wieder zu uns. Wir trinken viel Wein, essen Gemüse, Salami und Käse, bis alles leer ist. Es wird wieder ein gemütlicher Abend.

Am Morgen verabschieden sich die beiden Österreicher, sie fahren weiter. Wir nehmen nach dem Mittagessen unsere Velos und fahren 8 km zu einer weiteren warmen Quelle, wo nur Einheimische baden, so versichert uns eine alte Griechin. Sie ist erstaunt, uns in Psoroneria anzutreffen. Ein alkalischer Pool, reich an Mineralien und 33° warm. Die Einheimischen würden anstelle zum Arzt gehen hier baden, sagt die Griechin weiter. Beim Zurückfahren sehen wir noch einen anderen versteckten heissen Pool sowie ein uraltes Aquädukt. Beim Stellplatz merken wir, dass viele französische und polnische Wohnmobile gekommen sind. Ein deutsches WoMo (BC-Nummer!) parkiert unmittelbar neben uns, auch wenn der Parkplatz riesig ist und viel freien Platz bieten würde.

Heisse Quelle von Ilia.
Heisse Quelle von Loutra Edipsos.
Thermopylen.

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