Kreuz und quer durch die Insel Euböa

Veröffentlicht in: 2025, Reise | 2

Von Donnerstag, 13. März bis Sonntag, 16. März 2025

Wir verabschieden uns von den Katzen am Strand von Aliveri bei einer herrlichen Morgenstimmung und fahren weiter in Richtung Süden der Insel Euböa. Wir wollen nicht ganz an die Südspitze fahren, da offenbar der Weg zurück wieder über die gleiche Strasse führt. So biegen wir in Richtung Kymi ab und finden einen herrlichen Strand in Mourteri. Auch hier ist zu dieser Jahreszeit niemand da, die wenigen Bars/Tavernen sind alle geschlossen. Einheimische sieht man praktisch nicht, nur Katzen. Es windet ziemlich stark vom Land her, ist aber angenehm warm, etwa 24°. So stellen wir unser Fahrzeug am späteren Nachmittag um und fahren auf die andere Seite des Baches, der ins Meer fliesst. Wir sehen zwei Wiedehopfe ganz nahe an uns vorbeifliegen. Diese bunten Vögel sind wirklich hübsch anzusehen, haben einen lustigen Flugstil.

Am neuen Stellplatz beobachte ich das Meer, wie es eine Sandbank umspült. Ich könnte stundenlang zusehen, bin richtiggehend fasziniert. Meine Haare schneide ich am Strand, dann duschen wir beide. Es ist herrlich warm, so können wir draussen duschen.

Schildkröte und Rauch
Kaum fahren wir am Morgen los, halten wir wieder an. Eine griechische Landschildkröte, unsere erste, läuft über die Strasse. Wir fahren nach Kymi Strand, trinken einen Kaffee, dann versuchen wir die enge Bergstrasse quer durch die Insel Euböa. Schon in Kymi wird es zur Geduldsprobe. Die enge Strasse ist praktisch zuparkiert. Leute in einem Café deuten uns den Weg, nicht der, den das Navi vorschlägt. Die Landschaft ist auch in der Folge bergig und wunderschön. Wir kochen mitten in den Bergen, dann wollen wir zum Strand Metochiou runterfahren. Als ich das WoMo starte, riecht es brenzlig und aus der Lüftung kommt Rauch raus. Ich stelle schnell ab, der Rauch verschwindet Gott sei Dank und bleibt in der Folge aus. Wir kommen heil unten am Strand an.

Drei Katzen adoptieren uns schnell. Wir laufen dem Strand entlang bis zum Felsen, der aus dem Meer ragt. Dort hat es auch zwei Höhlen im Fels. Ich schwimme im schon recht angenehmen Meer, Pia geht noch etwas spazieren.

Wieder in die Höhe
Wir fahren am Morgen weiter, tanken nochmals Wasser an einem Brunnen. Dann geht es wieder auf über 1000 Metern Höhe, nahe am Mount Dirfys, dem höchsten Berg auf Euböa. Er ist 1743 Meter hoch, es liegt noch etwas Schnee. Meine Befürchtungen, was die Strasse anbetrifft, treffen zum Glück nicht ein. Das Navi lässt Schlimmes erahnen. Nur in einem Dorf wird es etwas eng, sonst ist die Strasse breit genug. An ein paar Stellen ist die Strasse ab- oder aufgebrochen, sonst geht alles gut. In Nea Artaki kommen wir wieder an die Westküste Euböas, es herrscht ein Verkehrschaos in den engen Strassen. So fahren wir weiter, bis wir ein schönes Restaurant am Strassenrand sehen. Dort verweilen wir über zwei Stunden, ehe es auf der Route 77 wieder auf die andere Seite der Insel geht, natürlich müssen wir auch hier wieder auf über 600 Metern Höhe. Die Gegend gefällt uns.

Viel Holz
Oft folgt die Strasse einem Bach, es geht auch durch Schluchten. Offenbar hat hier ein riesiges Unwetter gewütet. Viel Kies liegt herum, das Bachbett ist erst kürzlich ausgebaggert worden. Der Strand von Kirinthos ist voll Schwemmholz, das den Fluss runtergebracht worden ist. Die Duschen sind auch zu dieser Jahreszeit in Betrieb. Es ist schon fast sommerlich warm, also gibt es ein Eis am Strand, Gefrierfach sei Dank! Touristen hat es hier keine. Ab und zu kommen ein paar Einheimische an den Strand. Die Nacht ist sehr ruhig.

Fantastischer Sonnenaufgang
Ich stehe früh auf, denn es kündet sich ein Sonnenaufgang an. Er wird extraklasse! Fast hinter dem Felsen im Meer geht die Sonne auf, ein fantastischer Anblick. Es ist auch schon angenehm warm, das Thermometer zeigt bereits um 6.30 Uhr 20° an. Nach dem Frühstück fahren wir weiter, wir wollen Annas Strand gleich nebenan sehen, müssen dafür fast 20 km fahren. Es lohnt sich nicht, wären da nicht die vier Delfine, die direkt vor dem Café am Strand eine kleine Show abliefern. Sonst läuft hier gar nichts, die Strassen werden aufgerissen und repariert.

So fahren wir schnell weiter, es geht wieder an die Westküste zurück. In Limni wird die Strasse immer enger, bis ich wieder einmal rückwärts aus dem Schlamassel rausmanövrieren muss. Kein Problem, wir sind es uns ja fast schon gewohnt hier in Griechenland. Also fahren wir vor das Dorf und laufen wieder rein, um etwas in einer Taverne zu essen. Als wir kommen, ist es noch ruhig, viele Tische, auch direkt am Meer, sind noch frei. Doch dann spucken zwei Busse viele eher ältere Leute aus, es wird sehr, sehr hektisch und laut. Wir amüsieren uns, wie die lauten Griechen mit der Situation umgehen.

Wir folgen der Route 77 der Küste entlang und suchen einen Stellplatz. In Rovies werden wir fündig, zwar nicht auf den ersten Drücker, aber mit etwas Beharrlichkeit finden wir den Platz direkt am Meer. Wir laufen ins Dörfchen, vorbei an einer mittelalterlichen Ruine. Auch in diesem Ort stehen Bauruinen neueren Datums. So, wie man sie an sehr vielen Orten in Griechenland sieht. Entweder geht das Geld mitten im Bauen aus, oder der Betrieb rentiert nur ein paar wenige Jahre, dann zerfällt alles wieder, wird zugemüllt und versprayt. So geht das hier in Griechenland. Im Café und auch später am Strand belästigen uns viele winzig kleine Mücken.

Wellenspiel in Mourteri.

2 Antworten

  1. Wisio

    Hoi zäme
    Mit Neugier verfolge ich wöchentlich eure abenteuerliche Reise. Ihr ermöglicht mir einen Einblick in Regionen und Länder, welche ich nicht oder kaum kenne. Die Berichte sind immer sehr unterhaltsam abgefasst und die Fotos ergänzen das Geschriebene. Herzlichen Dank für eure Berichte.
    Lieber Gruss

    Wisi

    • Franz Feldmann

      Danke dir Wisi für deine lieben Worte. Es freut uns immer, wenn Leute unsere Berichte lesen und in Gedanken mitreisen.
      Lieber Gruss Franz und Pia

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