Montag, 4. November bis Dienstag 5. November 2024
Das Warten auf schöneres Wetter hat sich gelohnt. Schon am Stellplatz geniessen wir eine schöne Stimmung an der Daugava (Düna). Wir laufen wieder bis zur Endstation des Trams 7 in Riga und fahren in die Stadt, wo wir wieder meilenweit laufen. Gut 20’000 Schritte kommen heute zusammen. Riga ist eine Stadt, wo moderne und alte Gebäude aufeinandertreffen. Traditionelle Holzhäuser sind ebenso zu sehen wie moderne Bauten oder stalinistische Protzbauten aus der Sowjetzeit. Wie in Tallinn spürt man den Aufbruch, was im Vergleich zum Besuch im Jahr 2018 auch eine merkliche Verteuerung zur Folge hat. Die Altstadt ist sehenswert. Wir fahren mit mehreren Trams umher und laufen, wie gesagt, trotzdem einige Schritte. Rührend ist die Sage um die Gründung Rigas (siehe Bild). Kurzfassung: Der Riese Christoph (Lielais Kristaps) trug Leute über den Fluss Daugava. Nachdem er in der Nacht ein Baby über denselben getragen hatte, fand er am Morgen einen Goldschatz anstelle des Kindes. Mit diesem Geld wurde nach dem Tod von Christoph die Stadt aufgebaut. Das ist eine der ganz vielen Versionen der Geschichte. Damit es uns nicht zu wohl wird, greift Murphy ein: Wir wollen in den Markthallen essen gehen, das haben wir gestern aufgeschoben. Aber natürlich genau am 4. November werden die historischen Hallen desinfiziert und sind geschlossen. Ich habe mich noch gewundert, warum so viele Verkaufsstände trotz der kalten Temperaturen im Freien offen haben. Kleiner Trost: Auch die Einheimischen brennen an.
Am Abend geht es wieder zurück zum Stellplatz, wo wir noch einmal schlafen. Eine wunderbare Sonnenuntergangsstimmung rundet den Tag ab! Wir belohnen uns mit selber gemachten Knoblibroten aus dem Backofen. Eine Neuigkeit auf unserer Speisekarte.
Toller Aussichtsturm
Am Morgen wissen wir lange nicht, in welche Richtung wir fahren wollen. An die lettische Küste wäre ein Umweg in Richtung Litauen/Polen. Da das Wetter heute Wolken verspricht, fahren wir in Richtung Litauen und lassen die Küste rechts liegen. Kurz nach der Grenze werden wir mit dem Naturpark in Kirkilai belohnt. Eine gelungene Konstruktion des Aussichtsturms gefällt uns. Auf dem Boardwalk kann man durch die Sinklöcher laufen. Eine Laune der Natur. Das ganze Gebiet ist Karst. Immer wieder bricht ein Loch ein und füllt sich mit Wasser, das dank Schwefelbakterien so richtig schweflig riecht. Im ganzen Gebiet werden über 9600 Löcher gezählt. Uns gefällt es hier, wir fahren nach dem Mittagessen trotzdem weiter. In Biržai tanken wir Trinkwasser in Flaschen auf, in Kupiškis stellen wir das WoMo an den See, wo im Sommer für die Wakeboarder eine Anlage besteht. Einmal mehr muss ich alle Augen zudrücken, denn die Anfahrt ist eigentlich für LKWs verboten. Ich denke, das ist vor allem für die grossen, Lasten transportierenden Brummis gedacht … 😇 Der Parkplatz scheint ein Treffpunkt für die Auto-Jugend zu sein…
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