Durch die griechischen Berge

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Von Donnerstag, 2. Januar bis Sonntag, 5. Januar 2025

In Florina ist es am Morgen -4° kalt, alles ist gefroren. Unser WoMo braucht vier Anläufe, bis der Motor läuft. So müssen wir wieder unsere Scheiben auftauen, bevor wir auf der Route 2 weiter in Richtung Westen fahren können. Die Strasse wird eine ziemliche Herausforderung, denn es geht als Passstrasse bis auf 1650 m.ü.M. zum Skiresort Vigla. Wir trinken etwas und staunen, wie die Griechen Ski fahren (viele Anfänger!). Die Bahn ist extrem lang und langsam. Aber das Wetter ist traumhaft. Den Berg runter fahre ich sehr langsam, denn die Strasse kann vor allem in den Kurven gefroren sein. Ich bin froh, als wir unter 1000 Höhenmetern sind, da hat es keinen Schnee mehr. Wir wollen zum Prespasee. Auf Google Maps sieht man nicht, dass man, um dorthin zu gelangen, wieder eine schmale, steile Passstrasse hochfahren muss. Hier sieht es noch rutschiger aus. Mit wenig Geschwindigkeit kommen wir gut oben und dann auch wieder unten auf 850 Metern Höhe an. Die Gegend hier rund um den See ist wirklich ein Traum. Wir laufen über den Steg zur Insel Agios Achillios. Dort stehen fünf Kapellen, drei davon besuchen wir. Da wir schon mal da sind, wandern wir bis ganz zum Ende zum grossen Kreuz auf dem Berg und wieder zurück. Praktisch keine Leute hier, viele Schafe und Kühe, die grasen. Nur gerade ums Restaurant hat es ein paar griechische Touristen, die auch das wunderbare Wetter geniessen. Im Restaurant essen wir, dann laufen wir über den Steg zurück. Pia läuft noch ihre Runde, ich nehme meine Kamera und fotografiere die vielen Vögel hier auf dem See: Pelikane, Kormorane, weisse Reiher und Seeadler. Es ist richtig friedlich hier am Dreiländereck Griechenland/Albanien/Nordmazedonien. Wir bleiben eine Nacht. Wie erwartet ist es sehr ruhig hier.

Wider Erwarten ist es am Morgen nicht gefroren, es ist 4°. Es nieselt leicht, es hat Wolken, aber die Sonne drückt immer wieder durch. Schon gestern haben wir uns gewundert, was auf den Feldern angebaut und aufgehängt wird. Bei näherer Betrachtung sind es Bohnen. Es werden ja überall am Strassenrand Hülsenfrüchte angeboten. Auf den Routen 2 und 15 fahren wir in Richtung Kastoria. Dass wir uns in Bären- und Wolfsland befinden, zeigen die Schilder am Strassenrand. Sogar bärensichere Abfallkübel sehen wir. In Kastoria stellen wir das WoMo ausserhalb der Stadt beim Lidl ab, gehen einkaufen, dann zu Fuss dem See entlang, so, dass wir auch heute wieder weit über 10’000 Schritte machen. In der Altstadt essen wir etwas, dann laufen wir durch das alte Städtchen. Es zeigt irgendwie keinen Charme. Aber den Griechen scheint es zu gefallen, denn zum ersten Mal auf unserer Reise sehen wir einige Wohnmobile, die hier parkiert sind, alle mit griechischen Nummern. Der Tag geht auch heute schnell zu Ende. Wir fahren nach Mavrochori auf der anderen Seeseite und parkieren direkt beim See.

Wir füllen am Morgen unsere Wasservorräte am Brunnen auf. Dann geht es zum Open Air Museum in Dispilio. Hier gibt es Ausgrabungen neolithischer Siedlungen. Eine Pfahlbauer-Siedlung wurde am Ufer des Sees nachgebaut. Dann fahren in Richtung Berge. Die Route 20 führt bis 1350 m.ü.M., teilweise steil bergauf und an Schluchten vorbei. In Pentafolos steigen wir kurz aus und schauen in die schöne Landschaft hinaus, auch wenn sich die Sonne im Moment rar macht. Im Verlauf der Weiterreise regnet es sogar leicht, zum Glück schneit es nicht. Wir folgen dem Fluss Sarantaporos. Kurz vor Konitsa finden wir einen schönen Stellplatz mitten in der Wildnis zwischen Fluss und Strasse. Auch hier ist Bären- und Wildschwein-Gebiet. Aber zu dieser Jahreszeit wohl eher nicht. Zwei Hunde bewachen uns.

Brückentag
Rund um Konitsa stehen seit Jahrhunderten alte Steinbrücken, die wollen wir uns heute ansehen. Dass die Gegend so faszinierend ist, hätten wir nicht gedacht. Wir müssen nur wenige Kilometer fahren, schon steht die erste Brücke da. In Konitsa selbst werden viele Touristen mit Bussen herangekarrt, da bleiben wir nicht lange. Dafür hat es uns der Fluss Voidomatis mitsamt Brücke und Wanderweg angetan. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Man könnte permanent Fotos machen (sorry, sind in der Galerie leider viele geworden…). Wir laufen dem Fluss entlang bis zur Klosterruine Agioi Anargyroi. Der Weg wird immer enger, viele Leute laufen da nicht mehr hin. Auf dem Fluss wird wacker mit Schlauchbooten gefahren. Ist ja auch eine wirklich herrliche Gegend hier. Wir stellen das WoMo direkt neben das (geschlossene) Besucherzentrum für eine Nacht.

Skigebiet Vigla auf 1650 m.ü.M.
Prespasee auf 850 m.ü.M.
Open Air Museum Dispilio.
Route 20 in den griechischen Bergen.
Entlang des Voidomatis, Riverrafting.

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