«Die letzten zwei Wochen hats geregnet»

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Montag, 14. Oktober bis Mittwoch, 16. Oktober

Nach Stockholm fahren wir am späten Nachmittag in Richtung Grisslehamn, wo wir die Fähre nach Åland nehmen wollen. Noch immer ist schönes Wetter angesagt. Wir kommen am Abend im Dunkeln in Svanberga an und parkieren auf dem Parkplatz des Badeplatzes mit schöner Aussicht auf den See, aber erst am nächsten Morgen. Gleich nebenan ist ein Wikingerdorf, das wir anschauen gehen. Zu dieser Jahreszeit ist niemand hier, wir haben alles für uns. In Norrtälje tanken wir nochmals voll und laden das Fahrzeug mit Nahrungsmitteln, dann gehts kurzfristig nach Grisslehamn, wo wir die Fähre der Eckerölinie nehmen. Wunderbares Wetter haben wir auf der Überfahrt. Da wir schon gegessen haben, profitieren wir auch nicht vom grossartigen Buffet auf dem Schiff. Wir hören der Band zu und ich kann im Dutyfree-Shop einem Aberlour-Whisky nicht widerstehen. Am Abend gibts dann auf dem Stellplatz in Skippsvik eine erste Kostprobe. Habe nichts Falsches gekauft… 🤣 Wir treffen dort erst bei Sonnenuntergang ein.

Oh Schreck!
Am Morgen fahren wir nach Degersand. Es scheint, wir sind alleine auf den Strassen von Åland. Das nutzt Pia, ein erstes Mal auf dem verlassenen Parkplatz mit unserem WoMo ein par Runden zu drehen und erste Erfahrungen als LKW-Fahrerin zu machen. Wir laufen zum Strand und anschliessend zu den Gräbern aus der Bronzezeit. Diese scheinen niemanden zu interessieren. Sie liegen leicht erhöht, kein Weg führt dorthin. Also bahnen wir uns diesen zwischen den Bäumen, über Fels, Moos und Heidelbeerstauden. Dann geht in den westlichen Norden nach Skag, dort finden wir keinen Stellplatz, dafür gleich nebenan auf dem Eckerö Camping & Stugor. Alles zu, niemand hier. Ich fahre mit dem WoMo auf die Wiese und will wenden, da bleiben wir im tiefen Sumpf stecken. «Sche…e!» Auch der 4×4 nützt nichts, ich grabe mich nur noch tiefer in den Sumpf ein. Also Motor aus und versuchen, zu schaufeln. Nächster Versuch, nächstes Scheitern. Was jetzt?

Schon bald fährt die Besitzerin des Campingplatzes mit ihrem Lieferwagen vorbei, hält an und meint trocken: «Ganz schön tief!» Ihr Auto sei zu schwach, sie rufe ihren Mann. Dieser kommt und meint: «Die letzten zwei Wochen hats so viel geregnet, alles ist aufgeweicht.» Ja, haben wir gemerkt… Er kommt mit dem Bagger und zieht uns raus. Alles total entspannt und freundlich! Er will nichts für seine Hilfsbereitschaft. Ob sie gerne Schweizer Schokolade hätten? «Wer mag die nicht», schmunzelt er. So werden wir zwei Tafeln Schokolade mit Freude los. Ach ja, wir dürfen trotz geschlossenem Campingplatz bleiben, wenn wir wollen. Wir wollen!

Nach dem Mittagessen laufen wir auf schmalen Kiesstrassen und über Stock und Stein um den malerischen Skrågskjärfjarden und geniessen die wunderbare Gegend. Ist es ein See oder eine Bucht der Ostsee? Zu Tagesschluss geniessen wir den Sonnenuntergang auf der anderen Seite der Halbinsel. Dann geht der Supermond auf.

Auf der Fähre nach Åland
Eingegraben!

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