Viel Geschichtliches im antiken Korinth

Veröffentlicht in: 2025, Reise | 2

Von Donnerstag, 27. Februar bis Sonntag, 2. März 2025

Heute ist wieder Geschichte angesagt, sogar biblische. Im antiken Korinth hat Apostel Paulus gewirkt und ist auch verurteilt worden. Dass dies unter anderem eine biblische Stätte ist, merkt man schnell. Zwei Messen werden unter freiem Himmel abgehalten; eine koreanische und eine spanische Gruppe zelebrieren hier ihren Glauben. Das antike Korinth ist schön ausgegraben und wieder teilweise restauriert worden. Wir bereuen unser Kommen nicht. Nach dem Besuch fahren wir die enge Strasse hoch zur Festung Akrokorinth. Zuerst kochen wir etwas, dann laufen wir bis ganz nach oben zur Zitadelle. Die Bäume sind in voller Blüte, die Bienen summen laut. Von oben haben wir eine wunderbare Aussicht auf Korinth und die Umgebung. Von den 1000 heiligen Liebesdienerinnen und dem Aphrodite-Tempel der Antike ist nichts mehr zu sehen. 😜😇

Nach der doppelten geschichtlichen Exkursion fahren wir zum Decathlon und zum Einkaufen. Unsere Vorräte müssen aufgestockt werden. Das kommende Wochenende ist ein langes, es ist Fasnacht hier. Montag ist auch ein Feiertag. Da der Tag schon weit fortgeschritten ist, fahren wir nochmals an den Strand in Korinth zurück und übernachten zum dritten Mal hier. Es stehen schon vier polnische WoMos da. Während des Nachtessens entlädt sich über uns ein Gewitter.

Generalstreik
Heute ist am letzten Tag des Februars ein Generalstreik in Griechenland angesetzt. Die Regierung soll gezwungen werden, das Zugunglück vom 28.2.2023 in Thessaloniki restlos aufzuklären. Auch mein Verdauungssystem schliesst sich diesem Streik an. So sitze ich zwei Tage nach Pia immer wieder mit Dünnpfiff auf dem Klo. Nun ist es Pia, die mit dem Velo in die Stadt fährt. Mit anderen Worten: Wir bleiben nochmals eine Nacht hier.

Markt und Karneval
Am nächsten Morgen geht es mir wieder besser, ich habe einfach nicht so viel geschlafen. So fahren wir in die Stadt. Heute Samstag ist Bauern- und Kleidermarkt. Wir decken uns mit Früchten ein. Im Café erfahre ich, dass heute Nachmittag um 16 Uhr der Karnevalsumzug stattfindet, das wollen wir uns ansehen. Zuerst wollen wir im Camper Stop noch waschen gehen. Wir haben viel von anderen Reisenden von diesem Ort gehört. Er ist etwas ausserhalb von Korinth. Man kann für 3€ pro Maschine waschen und trocknen. Das tun wir auch und werden rechtzeitig fertig, um am Strand westlich von Korinth einen Stellplatz zu finden und mit den Velos in die Stadt zu fahren. Natürlich ist 16 Uhr etwas optimistisch, wir sind ja in Griechenland. Irgendwann kommt die Sache in Schwung, laut ist es sowieso. Irgendwie ist das Ganze etwas chaotisch und noch viel schleppender als die Märchler Fasnacht. Was die Gruppen genau machen, erschliesst sich uns nicht wirklich. Die dröhnende Musik kommt aus Lautsprechern entlang der Strasse. Überall hat es Roma, vor allem die Jungs spüren sich, je länger es geht, desto weniger. Die grosse Attraktion ist wohl, mit einer Spraydose Schaum ins Gesicht anderer (vor allem junger Mädchen) zu sprühen. Auch das finde ich mässig lustig. So gehen wir nach sechs Gruppen wieder, satteln unsere Velos und fahren zum Stellplatz zurück.

Wir fahren soweit es geht dem Strand entlang und kommen beim Denkmal von Diogenes und Alexander dem Grossen vorbei. Der mit dem Spruch «Geh mir bitte aus der Sonne». Streckenmässig sind wir die letzten fünf Tage nicht gerade weit gekommen, etwa acht Kilometer!

Basilika und Fasnacht
Nach dem Frühstück schauen wir uns noch die Ruinen der Bailika von Lechaia an. Ein riesiger Dom aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. Der Grundriss ist mindestens so gross wie die Kirche von Galgenen. Das ganze Gebiet ist von einem Hag umgeben, wir können durch eine Lücke hineinschlüpfen. Das Gebiet ist total verlassen und verwahrlost. Immerhin sehen wir einen Wiedehopf, der direkt vor uns auffliegt. Dann geht es weiter in Richtung Patras. In Diakopto wollen wir parkieren, um später den kleinen Bergzug nach Kalavryta zu nehmen. Unterwegs werden in vielen Ortschaften die Fasnachtsumzüge vorbereitet. Gut fahren wir jetzt durch, später am Tag wäre alles blockiert, denn als Alternative gäbe es nur noch die Maut-Autobahn. An einem Ort werden wir gerade noch von der Polizei durchgewunken. In Diakopto aber ist Schluss für uns. Den angepeilten Stellplatz können wir wegen der vielen parkierten Autos und sehr engen Strassen nicht anfahren. So fahren wir eine Ortschaft weiter nach Elaiona. Dort finden wir einen Platz, 50 Meter neben des angepeilten Stellplatzes, einfach ennet des Flusses, der um diese Jahreszeit auch Wasser führt. Wir laufen noch in den Ort, trinken ein Bier und essen ein Club-Sandwich. Ist das Wetter morgen schön, nehmen wir den Zug in die Berge, sonst halt am Dienstag.

Antikes Korinth.
Festung Akrokorinth.
Fasnacht in Korinth.

2 Antworten

  1. Maissen

    Lieber Franz, liebe Pia

    Im Unterschied zu 1967 hat es in Korinth vor allem viele neue Ausgrabungen gegeben. Und echt katholische Gottesdienste gibts auch. Ich denke, dass die Aufnahmen Spanier waren.

    Liebe Grüsse

    MT

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