Von Donnerstag, 16. Januar bis Sonntag, 19. Januar 2025
Heute versuchen wir, in Richtung Patras zu fahren, um doch endlich stabiles, schönes Wetter zu finden. Zwar verspricht das Meteo nicht wirklich Gutes, doch ein Versuch ist es wert. Wir verlassen Lefkada und fahren auf der Autobahn A55 in Richtung Süden. Die Maut kostet 10.10 €. In Magoula biegen wir ab auf die Route 5, die wiederum nur für 3,5t zugelassen ist, aber auf der viele Lastwagen fahren. Wir biegen in die Klisoura Schlucht ab und fahren einmal durch. Leider hat es keinen Parkplatz beim Wasserfall, so fahren wir weiter bis nach Etoliko, wo wir auf der Insel kochen, da noch alle Tavernen geschlossen sind. Dann geht es kurz dem Meer entlang weiter bis nach Mesolongi, wo es wieder Lagunen mit Flamingos hat. Wir fahren auf der Lagunenstrasse ganz nach vorne und parkieren bei der Kirche. Es stürmt ziemlich stark, das schöne Wetter haben wir noch nicht gefunden. Ein Blick auf die andere Meeresseite zum Peloponnes verspricht noch nichts Gutes, die Berge sind wolkenverhangen und mit Schnee bedeckt. Petrus hat noch Steigerungspotenzial!
So richtig stürmisch
Vielleicht, um uns zu besänftigen, lässt Petrus wenigsten am Morgen zwei Stunden die Sonne scheinen. Allerdings hat er uns die ganze Nacht durch kräftig durchgerüttelt. Der stürmische Wind begleitet uns den ganzen Tag. Bei der Brücke von Antirrio nach Patras stürmt es richtiggehend. Wir fahren weiter nach Nafpaktos. Dort lasse ich meine Haare schneiden, wir essen etwas in einem Restaurant. Der Hafen und die Altstadt sind im venezianischen Stil befestigt. Erst am Schluss des Besuches der mittelalterlichen Altstadt kommt die Sonne heraus. Pia läuft noch ganz bis zur Burg hoch, ich erkunde am Strand einen Stellplatz. Doch hier ist nichts zu machen, es stürmt wirklich heftig. Also fahren wir etwas weiter in Richtung Brücke um die Landzunge herum. Dort ist es relativ ruhig und wir können das WoMo direkt am Meer abstellen mit Blick auf die markante Brücke nach Patras und auf die schneebedeckten Berge. Wir haben eine ruhige Nacht.
Petrus scheint am nächsten Morgen ein Einsehen mit uns zu haben. Keine Wolke ist am Himmel, es bleibt so den ganzen Tag. In Antirrio stürmt es zwar noch immer, so stark, dass die Fähre nach Patras nicht fahren kann. So fahren wir über die Brücke (23.70 €) auf den Peloponnes. Ist auch spektakulär, so hoch oben über das Wasser zu fahren. Patras umfahren wir auf der E55, dann zweigen wir in die Berge auf die Route 111 ab und wollen in Richtung Olympia. Der Küste entlang können wir ja immer noch. Wir wollen das schöne Wetter in den Bergen ausnutzen. Die Fahrt durch die Gegend ist wunderschön, kommt man einmal von Patras weg. Hier kommen offenbar nicht viele Touristen vorbei. Die Schilder sind nur noch griechisch angeschrieben, im Café unterwegs wird kaum Englisch gesprochen. Kurz vor Olympia sieht die Gegend fast wie im Grand Canyon aus. Wir geniessen das warme Wetter, können sogar nach langem wieder einmal im T-Shirt herumlaufen.
Olympia geschlossen
Als wir um 15.30 Uhr in Olympia ankommen, werden die Anlagen gerade geschlossen. So kommen wir morgen Sonntag halt wieder. Wir suchen und finden einen Stellplatz etwas ausserhalb von Olympia auf einem Hügel neben einem stillgelegten Helikopterlandeplatz. Am späten Nachmittag gesellt sich noch ein deutsches Paar mit Baby zu uns. Vom Tal unten hört man Hunde bellen und Hähne krähen. Sonst ist die Nacht auf dem Hügel sehr ruhig .
Am Morgen geht es ins antike Olympia. Zwei amerikanische Reisegruppen sind dort, sonst ist fast niemand hier. Beeindruckend, wie gross die Anlage ist. Da wurden x-Tonnen Steine bearbeitet und aufgeschichtet. Wirklich eindrücklich! Die originale olympische Stätte wurde nach Erdbeben im 6. Jahrhundert komplett zerstört, von zwei Flüssen überflutet und im Lauf der Jahre mit fünf Metern Schlamm überdeckt. Erst im 19. Jahrhundert haben deutsche Forscher begonnen, die Anlage auszugraben. Im Stadion fanden 45’000 Zuschauer Platz. Auch ich bin natürlich die 192 Meter durchgejoggt. Leider war ausser Pia niemand da, der mir hätte zujubeln können… 🤣😝
Wunderbarer Strand und teurer Einkauf
Nach diesem historischen Besuch geht es an die Küste. In Kakavatos essen wir in einem Restaurant (gefüllter Tintenfisch, lecker!) am Paralia Strand und stellen das WoMo ausserhalb des Dorfes ab. Ich gehe heute am 19. Januar zum ersten Mal in diesem Jahr im Mittelmeer schwimmen (ohne Neopren!). Pia ist es zu kalt. Sie zieht einen langen Spaziergang am Strand dem kalten Bad vor. Neben uns stehen noch zwei deutsche Paare und eine Französin, die keine Freude hat, dass wir ihr vor der Aussicht stehen. Sie hätte lange genug Zeit gehabt, selber auf den vordersten Platz zu fahren. Pech gehabt.
Am Abend kommt eine geschäftstüchtige Bäuerin mit ihrem Kastenwagen vorbei und bietet allerlei Selbstgemachtes feil. Zu happigen Preisen. Wir kaufen immerhin 2 kg Orangen und ein Glas Oliven. Sie macht vor allem mit den Deutschen ein sehr gutes Geschäft. Hat sie, so wie wir erfahren, auch gestern schon getan… Wir erwarten eine ruhige Nacht hier nach zwei Tagen wunderbarem Wetter. Wir haben die Sonne also gefunden. Die nächsten Tage werden wohl nicht mehr so frühsommerlich sein.
Anonym
Danke für die vielen Bilder und Texte, sie wecken Erinnerungen an 2019, aber im Sommer…