Von Montag, 24. März bis Dienstag, 25. März 2025
Nach fast 200 Tagen unterwegs haben wir es auch endlich geschafft. Wir sind in Kalambaka angekommen, besser bekannt als Gegend der Meteora-Klöster. Wir sind unterwegs oft angesprochen worden, ob wir die Klöster schon besucht hätten. Nein, haben wir bislang noch nicht, war jetzt auch nicht unbedingt auf unserer To-do-Liste. Was wir im Nachhinein nicht nachvollziehen können. Eines vorweg: Es ist total spektakulär, definitiv einen Besuch wert! Zwischen zwei und vier Millionen Touristen besuchen jährlich das UNESCO-Weltkulturerbe, nur die Akropolis in Athen hat noch mehr Besucher in Griechenland.
Unsere erste Touristentour
Doch der Reihe nach: Auf viel Verkehr auf engen Bergstrassen habe ich mit meinem WoMo keine Lust, zumal ich die Aussicht am Steuer nicht wirklich geniessen kann. So buchen wir – wie richtige Touris! – am Morgen eine Tour für 12.30 Uhr. Es sind erstaunlicherweise die letzten von 29 Plätzen. Clement aus Toronto ist unser Guide, Nico unser Fahrer. Clement legt sich so richtig ins Zeug und macht seine Sache bis zum Schluss mit viel Herzblut. Die Gegend ist atemberaubend. Überall ragen hohe Felspfeiler in die Luft. Ursprünglich gab es hier 24 Klöster, wohl auf jedem noch so dünnen Felsen oben, heute sind es noch deren sechs. Wir können auf unserer Tour drei besuchen, nach zwei geben wir auf und geniessen die Gegend.
Begonnen hat es hier um 1340, als Athanasios auf den höchsten Felsen geklettert ist und begonnen hat, ein Kloster zu bauen. Man muss sich das mal vorstellen, es geht von oben senkrecht mehrere hundert Meter hinunter. Dann hat er angefangen, all die Eremiten, die in den vielen Höhlen wohnten, einzusammeln und vom Klosterleben zu überzeugen. Das byzantinische Reich sah es natürlich nicht gerne, dass sich das Christentum hier breitmachte. So wurden die Klöster von den Ottomanen immer wieder zerstört, die Mönche umgebracht oder vertrieben, 70% Steuern pro Jahr gaben einigen den Rest. Auch im 2. Weltkrieg wurden einige Klöster von den Deutschen bombardiert. Das erklärt die Zahl von sechs verbliebenen Klöstern. Eines ist gerade im Wiederaufbau, wird wohl noch Jahrzehnte dauern, bis es betriebsbereit ist.
Die Gegend ist deshalb so einzigartig, weil nach der Eiszeit der sich zurückziehende Gletscher zusammen mit dem Schmelzwasser diese unglaubliche Landschaft geformt hat. Ein grosses Erdbeben hat dafür gesorgt, dass die Gegend, zuvor unter Wasser, von den Fluten befreit worden ist. Den Fluss sieht man noch heute, dort haben wir an einem Felsen unser WoMo abgestellt.
Griechischer Unabhängigkeitstag
Der 25. März ist Griechenlands Unabhängigkeitstag, der grösste Feiertag in diesem Land, wie uns unser Führer gestern versichert hat. Um 11 Uhr ist eine Parade in Kalambaka angesagt. Natürlich gehen wir dort hin und natürlich beginnt der Umzug erst um ca. 12.30 Uhr. Es ist eine Parade der Schülerinnen und Schüler, die im Takt die Strasse hochlaufen. Schön zu sehen, dass die Jugend heute (noch?) nicht gewohnt ist, im Gleichschritt zu laufen. Viele Zuschauer säumen die Strasse und applaudieren, Ehrengäste, Polizei und Feuerwehr sind anwesend. Der Spuk ist schnell vorbei und alle gehen Mittagessen, wir auch. Wir sitzen in einem gut gefüllten, urigen Restaurant neben der Küche, alle sind wegen der vielen Gäste überfordert, es ist laut.
Anschliessend läuft Pia zum Stellplatz zurück, ich fahre das WoMo dorthin. Plötzlich parkieren vier französische WoMos direkt neben uns, lassen den Hund und die Kinder los. Es hätte ja viel Platz auf der grossen Wiese. Die Franzosen bilden eine Wagenburg, genau so, wie man es als freie Camper definitiv nicht macht.
Marie-Thérèse Maissen
Hervorragende Bilder der Meteoraklöster! Herzlichen Dank! Als ich vor 58 Jahren die Meteoraklöster besuchte, erlaubte uns unser Budget nur drei Lichtbilder pro Tag.
Franz Feldmann
Tja, liebe MT, dank der digitalen Technik kann ich jetzt fast unendlich viele Bilder machen… 😉 Aber besten Dank für deine Blumen! Lieber Gruss