Von Donnerstag, 6. März bis Sonntag, 9. März 2025
An der Quelle des Ladon ist es am Morgen fast -2° kalt, die Sonne scheint. Wir fahren nicht weit, so sehen wir die über 3000 Jahre alte Rebe des Pausania. Unglaubliches Alter! Dann geht es der Route 111 entlang durch die Berge. Hier sind wir definitiv im Ziegen- und Schafland. Überall hat es Herden, teilweise auch auf der Strasse. Man sieht es auch den Häusern an, dass wir nicht in der reichsten Region Griechenlands unterwegs sind. Andere WoMos sehen wir hier nicht. In Panopoulos kaufen wir auf der Strasse wieder einen grossen Sack Orangen für 5€ und trinken dann zwei Cappuccinos für 4€, also keine touristischen Preise hier. Wir essen unterwegs in einer Taverne an einer Tankstelle für gut 20€. Eine riesige Portion Gyrosplatte und griechischer Salat mit Bier und Cola.
Die Weiterfahrt geht am Piniou Stausee vorbei. Die Gegend wirkt sehr ärmlich. Wir fahren auf dem Damm, dahinter stockt es, ein Lastwagen muss abgeschleppt werden. So warten wir einen Moment. Es ist richtig staubig hier. Weiter geht es an riesigen Erdbeerplantagen vorbei. Bald werden diese frischen Früchte auf dem Markt erscheinen. Den ganzen Tag über ist es schön warm, es hängt viel Saharastaub in der Luft. Wir fahren an die Küste, wo wir Harry und Jane aus Holland wieder treffen. Der Saharastaub sorgt für kitschige Bilder beim Sonnenuntergang.
Kein See mehr
Tags darauf verabschieden wir uns wieder einmal von Harry und Jane. Sie werden nun in Richtung Holland fahren. Kurzerhand entscheiden wir uns, nochmals eine Nacht hier zu bleiben, denn wir stehen ganz alleine. Ich bade im Meer, auch wenn es ziemlich kalt ist. Dann satteln wir die Velos und fahren in den Nationalpark hinein. Leider ist der See auf der Karte keiner mehr, sondern nur noch ein verlandetes Schilfmeer und eine riesige Müllhalde. So kehren wir um und fahren weiter bis nach Loutra Irmini am nördlichen Ende der Strasse. Es ist ein kleiner Fischerhafen mit einer verrotteten Therme und einer Ruine eines Brandwacheturms. Wir laufen durch die mannshohen Blumen hinauf. Es hat gefühlt Millionen von Bienen, die sich an den Blüten bedienen. Von oben hat man eine herrliche Rundumsicht. Wir fahren auch noch die steile Strasse zur Kapelle nebenan hoch. Dann geht es durch den Pinienwald wieder zurück. Unterwegs reden wir noch mit einer Dänin, die in einer malerischen Bucht mit ihrer Familie campiert.
Ein halbes Jahr mit Essen und Besuch
Als wir beim WoMo ankommen, fahren wir zur nebenan gelegenen Taverne Ionio Blue. Heute sind wir genau ein halbes Jahr unterwegs. Das feiern wir mit Calamari, Pommes, Tsatsiki und Bier. Der Wirt bringt uns zum Dessert noch frische Erdbeeren mit Schokoladeguss. Wir kommen ins Gespräch mit einem deutsch/schweizerischen und einem englischen Paar. Richard und Lindsay kommen uns später noch besuchen und schauen sich das WoMo von innen an.
Adieu Peloponnes
Heute verabschieden wir uns vom Peloponnes. Bevor wir die Fähre nehmen, müssen wir unsere Vorräte im Lidl Patras auffüllen, bei uns herrscht gähnende Leere im Kühlschrank und in den Kästen. Auch will ich nochmals tanken und kann dies für 1.51€/Liter. Dann nehmen wir die Fähre nach Andirrio, die heute fährt, mit Wohnmobil kostet das 12€. Es windet für einmal überhaupt nicht hier. Vor sieben Wochen hat es so fest gestürmt, dass keine Fähre gefahren ist. Als wir auf der anderen Seite ankommen, essen wir erst etwas, dann laufen wir die 3 Kilometer über die Brücke zurück. Ich nehme erneut die Fähre (kostet als Fussgänger nichts), Pia läuft zurück.
Genuss in den Bergen
Wir parkieren erneut in Nafpaktos am Strand, dort, wo wir schon einmal eine ruhige Nacht verbracht haben. Am Morgen haben wir klare Sicht zur Rio Andirrio Brücke, das Meer ist spiegelglatt, die Sonne scheint. So fahren wir wieder in die Berge in Richtung Stausee Mornou. Die Strasse ist besser als gedacht, die Fahrt eher etwas enttäuschend. Lange sehen wir einfach nur bewaldete Berghänge. Dann kommt der Wow-Effekt. Im Mornou Stausee spiegeln sich die schneebedeckten Berge bei tiefblauem Himmel. Einfach nur fantastisch! Wir können uns gar nicht sattsehen. Bei der Fahrt um den See sehen wir immer wieder Ziegen- und Schafherden. Wir bekommen Hunger und finden in Agios Ethimia eine Taverne. Niemand spricht hier Englisch. Souvlaki und Tsatsiki sowie Greek Salad werden verstanden.
Malerischer Sonnenuntergang
Wir suchen einen Stellplatz, was in dieser Gegend gar nicht so einfach ist. Die Strasse führt uns nach Amfissa. Beim Fussballplatz will es uns aber nicht gefallen. So fahren wir weiter in Richtung Delfi. Es geht durch viele Olivenbäume, dann wieder den Berg hoch. Nur vier Kilometer ausserhalb Delfis stellen wir uns an den Strassenrand und haben eine wunderbare Aussicht in die Bucht von Korinth und in die Berge. Wir werden mit einem farbenfrohen Sonnenuntergang verwöhnt.
Pineiou See
Stellplatz Mprinia
Brücke Rio Andirrio
Stausee Mornou
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