Flamingos und Höhle im Dezember

Veröffentlicht in: 2024, Reise, Unterwegs | 2

Von Freitag, 27. Dezember bis Sonntag, 29. Dezember 2024

Nicht viel deutet am Freitagmorgen darauf hin, dass es ein ereignisreicher Tag werden sollte. Für einmal scheint beim Aufwachen an der Laguna in Fanari wieder einmal die Sonne. Auf den Bergen hat es über Nacht Schnee gegeben. Wir sehen, dass eine grosse Gruppe Flamingos ganz in der Nähe im Wasser stehen. So mache ich meine nächsten Flamingo-Fotos, dann fahren wir wieder zurück nach Fanari. Unterwegs sehen wir bei der nächsten Lagune noch viel mehr Flamingos gerade neben der Strasse im Wasser stehen. Ein wunderbares Schauspiel, es ist ein Kommen und gehen der schönen Vögel, die aufgeregt schnattern und ihre Köpfe unter Wasser stecken, um nach Krebsen zu fischen. Nicht einmal in der Camarque haben wir so viele Flamingos gesehen!

Kloster und Geisterort
Wir fahren weiter in Richtung Delta Nestos Nationalpark, wo wir per Zufall an das Nikolaus Kloster geraten. Eine Anlage, die als Insel in den Vistonida See gebaut worden ist. Beim Wassereinlass sitzen viele Kormorane und Pelikane, immer auf der Pirsch nach einem Fisch. Zum ersten Mal sind wir an einem Ort, wo es auch noch ein paar andere (einheimische) Besucher hat. Im Souvenirladen könnte man sein Geld mit Ikonen loswerden. Als wir weiterfahren, sehen wir am Strassenrand ein Schild: Thermen von Potamia. Das wollen wir uns ansehen. Aber wie die Thermen zwei Tage zuvor sind auch diese verlassen. Es ist ein richtiger Geisterort. Nur die Kapelle ist noch einigermassen intakt, der Rest verfällt. Schade.

In der Sackgasse
Wir haben langsam Hunger und fahren nach Xanthi, wo wir das WoMo ausserhalb der Stadt abstellen. Wir laufen in den Ort hinein. Natürlich sind wir um 12 Uhr noch heillos zu früh, um etwas essen zu können. Nach ein paar weiteren Schritten (am Schluss sind es wieder über 12’000), ist es dann soweit und wir essen einmal mehr köstlich griechisch. Xanthi selbst ist wohl nicht die allerschönste Stadt Griechenlands. Nach dem Einkauf bei Lidl haben wir die Idee, anstelle an die Küste in die nahen Berge zu fahren. Tönt erst mal gut, aber der Weg dorthin stellt sich als total herausfordernd heraus. Das Navi zeigt mir den Weg via Umfahrungsstrasse, das wäre ja noch ideal. Doch dann wird die Strasse immer schmaler und dringt tiefer ins Stadtzentrum, bis wir in einer sehr engen Sackgasse mit Fussgängerzone zum Stillstand kommen. Nicht wirklich cool. Irgendwie kann ich unser Gefährt in der superengen Gasse wenden, einfach die Nerven behalten! 😜 Die Griechen sind sich ja ein Chaos auf der Strasse gewohnt, sie bleiben ganz cool, keiner hupt, alle warten geduldig, bis ich wieder wegfahren kann. Um aus der Stadt zu kommen, muss ich noch einige enge Gassen in Kauf nehmen, aber es klappt doch noch.

Nach dem Drama in Richtung Drama 😝
Ich habe vorerst mal genug von der Idee, in die Berge zufahren, doch ausserhalb von Xanthi kehren wir doch nochmals um und nehmen die Route 14 in Richtung Bulgarien. Das Schild «nicht über 28 Tonnen» macht mir Mut. Et voilà! Wir kommen aus der Stadt auf einer steilen und engen Bergstrasse, die in Richtung Drama geht. Wie passend! Da wollen wir hin, nach dem Drama von eben in der Altstadt von Xanthi. Den ersten Stellplatz an der Bergstrasse lassen wir aus, landen dafür ein paar Kilometer weiter in Stavroupolis an der Bar «die Wagen und Reiter in der Natur». Es sind zwei alte Eisenbahnwagons, die am Ufer des Nestos stehen. Wir sind willkommen hier und können eine Nacht bleiben.

Alles gefroren
Am Morgen ist es wieder schön, aber gefroren. Wir fahren weiter auf der Route 14 in Richtung Drama. Es ist praktisch eine Bergstrasse in einer wunderschönen Umgebung. Im Hintergrund erheben sich schneebedeckte Berge. Kurz vor Drama steht die historische «Drama Brücke», die wir kurz anschauen. Dann kaufen wir im Einkaufszentrum in Drama ein, um für die kommenden Tage gewappnet zu sein. Wir kochen gleich auf dem Parkplatz. Natürlich laufen wir in die Stadt, das Parkieren ist trotz der Stadt Drama heute keines. Wir kommen an den Weihnachtsmarkt. Man merkt, dass die Kinder die Geschenke hier in Griechenland erst am 1.1. bekommen, alle sind im Einkaufsfieber. Hier in Drama ist eine Chilbi in den Markt integriert. Die Altstadt von Drama gefällt uns. Überall hat es kleine Cafés und Tavernen. Da könnte man länger verweilen. Aber wir müssen ja noch einen Platz für die Nacht finden. Die Tage sind momentan kurz, die Zeit vergeht schnell.

Wir fahren zu den Höhlen von Alistrati. Die Fahrt ist herrlich. Umgeben von schneebedeckten Bergen ist die Stimmung bei Sonnenschein auf der Hochebene gewaltig. Pia läuft die letzten sechs Kilometer bis zum Stellplatz. Ich könnte hier wohl 1000 Fotos schiessen. Was spontan begonnen hat, nämlich in die Berge statt an die Küste zu fahren, hat sich bis jetzt als super Idee erwiesen, auch wenn der Anfang gestern in Xanthi alles andere als optimal war… 🙈😜🤣 Der Stellplatz ist sehr ruhig.

Eindrückliche Höhlen
Gleich nach dem Frühstück laufen wir zur Kasse der Höhlen. Wir müssen noch 45 Minuten warten, bis die Führung beginnt. Wir sind neun Personen, die sich auf den einen Kilometer langen Weg durch viele Stalaktiten und Stalagmiten machen. Es ist die wohl eindrücklichste Höhle, die wir bis jetzt gesehen haben. Sie ist erst seit knapp 30 Jahren zugänglich und wirklich einen Besuch wert. Leider darf man in den Höhlen nicht fotografieren und filmen… 🙈😜 Anschliessend laufen wir durch die Aggitis Schlucht auf steilen und engen Pfaden. Auch ganz nett, aber an die Höhlen kommt die Schlucht nicht heran. Wir bleiben nochmals eine Nacht hier.

Nikolaus Kloster im Delta Nestos Nationalpark.
Alistrati Höhlen.

2 Antworten

  1. Matthias

    Wir haben hier die gleichen Vögel und gefühlt 1000 Wohnmobile. Gruss Matthias

    • Franz Feldmann

      Sind wir froh, sind wir in Griechenland. Hier im Norden an der makedonischen Grenze ist niemand! Lieber Gruss und ä guetä Rutsch!

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