Weihnachten an der griechischen Küste

Veröffentlicht in: 2024, Reise, Unterwegs | 2

Von Dienstag, 24. Dezember bis Donnerstag, 26. Dezember 2024

Auf dem Parkplatz des Ramada Inns in Alexandroupolis haben wir eine ruhige Nacht verbracht, auch wenn es ab und zu so richtig auf unser Dach geregnet hat. Zum Glück ist es am Morgen trocken. So fahren wir mit dem Bus 1 in die Stadt für 1.70€ pro Person. Alexandroupolis eine Perle zu nennen, wäre etwas gar übertrieben. Der Tourismus scheint hier eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Dafür sind alle Cafés – und es hat viele! – proppenvoll mit Einheimischen. Auch wir lassen es uns nicht nehmen, den Tag mit einem Kaffee zu starten. Wir laufen heute wieder fast 15’000 Schritte, durch die Strassen, an Tavernen vorbei zum Hafen und wieder zurück. Zu unserem Leidwesen sind hier in Griechenland die Tavernen bis ca. 14 Uhr geschlossen. Erst dann gibt es Mittagessen. Aber sobald sie auf sind, sind auch diese fast überall sehr gut besucht. Wir treten in eine Taverne am Hafen. Ich bestelle Tintenfisch, Pia wieder einmal einen griechischen Salat. Ich habe noch nie einen ganzen Tintenfisch gegessen, nur Teile davon. Er schmeckt frittiert wirklich gut! Dann laufen wir den zweiten Teil unserer Schritte, schauen einer Fähre im Hafen zu, die auf die vorgelagerte Insel Samothraki fährt. Wir sehen viele Kinder, die mit Triangel bewaffnet in den Läden und Restaurants singen. Ein lokaler Brauch. Sie kriegen dafür eine Münze. In den Strassen begegnen wir einer Band, die den ganzen Tag immer den gleichen Song spielt und singt. Auch sie kriegen eine kleine Spende.

Wo gibt es das Abendessen?
Mit dem Bus geht es wieder zurück ins Hotel. Diesmal nicht nur auf den Parkplatz, wir beziehen ein Zimmer (325). Danke vielmals meinen Eltern, die uns diesen Aufenthalt als Weihnachtsgeschenk ausgedacht haben. Megacool! 🫶👏 Im Zimmer duschen wir zuerst einmal ausgiebig, denn geht es in die Bar und anschliessend zum Abendessen, mit Umwegen. Wir warten an der Bar, bis das Restaurant um 19.30 Uhr öffnet. Er wird 20 Uhr, nichts passiert. Also mache ich mich auf die Pirsch – et voilà! Weiter hinten stehen die Leute schön gekleidet vor dem Eingang. Ich erkundige mich: Es findet die Weihnachtsparty statt. Ob ich eine Reservation hätte? Wie bitte? Haben wir doch extra bei der Rezeption nachgefragt, ob wir für das Abendessen eine Reservation brauchen, worauf uns zweimal gesagt wurde, wir sollen doch einfach reinschneien.

Der Chef persönlich kommt und macht es möglich. Zuerst müsse ich aber die je 35€ an der Rezeption bezahlen. Schnell gemacht und wir sind drin. Ich mit Adiletten und T-Shirt. Macht ja nichts! Ein herrliches Buffet wartet auf uns und auch ein DJ, der gehört werden will! Zuerst gibt es noch sehr laute Musik, die dem westlichen Ohr durchaus bekannt vorkommt. Dann ändert sich der Beat auf fernöstliche Folklore, je lauter, je besser! Sofort springen die meist nicht mehr ganz jungen (taufrischen?) Leute auf und tanzen. Das gleiche würde wohl bei uns mit «Sierra Madre» oder «Alperose» passieren. Einfach vielleicht nicht an Weihnachten… 🤣😝😜

So wird es dann bald mal für uns Zeit, ins ruhige Hotelzimmer aufzubrechen. Genug gegessen haben wir ja! Während der Nacht bellen Hunde vor unserem Balkon, plötzlich geht die laute Lüftung an. Ich bin nicht sicher, ob wir im Wohnmobil schlechter geschlafen hätten… Auf jeden Fall sind die Dusche und das WC viel schöner und einfacher hier im Hotel. Am Morgen gibt es wieder ein Buffet, dann checken wir aus und fahren zur Wäscherei, die Gott sei Dank auch am 25. Dezember offen hat. Nach gut einer Stunde ist alles gewaschen und wieder trocken. Wir können weiterfahren.

Schön, aber zu viel Müll
Es geht der Küste entlang, die Strasse wird immer enger. Macht ja nichts, heute am Weihnachtstag ist praktisch niemand auf der Strasse. Immer wieder passieren wir historische Ort, Ausgrabungsstätten. Alles geschlossen heute. Als die Strasse nur noch eine Dreckstrasse ist – es hat auch hier in den letzten Tagen stark geregnet – drehen wir um. Alles ist total aufgeweicht. Wir wollen nichts riskieren. So geht es auf engen Strassen durch Olivenhaine wieder an die Küste, wo wir in Kryoneri einen Platz direkt oberhalb der Klippen neben der geschlossenen Thea Beach Bar finden. Es windet sehr stark, also suche ich einen Platz hinter den Pinien. Die Aussicht ist atemberaubend schön. Leider liegt auch hier überall Müll herum. Wirklich schade, bringen es auch die Griechen nicht fertig, ihren Abfall richtig zu entsorgen! Es dürfte zudem noch ein bisschen besseres Wetter sein. Die nächsten drei Tage ist das nicht zu erwarten. Die Nacht ist sehr stürmisch, das WoMo wackelt.

Viel Wasser
Auch am Morgen windet es sehr stark. Wir wollen der Küste entlang weiter in Richtung Kavala fahren. Man merkt sofort, dass es in den Bergen stark geregnet hat. Die Flüsse haben viel Wasser. So ist die Furt durch den Lissos mit reissendem Wasser gefüllt. Das Hauptproblem sind aber Baumstämme, die mittendrin liegen. Also kehren wir wieder um. Kaum sind wir abgefahren, kommt ein Bauer mit Traktor. Er deutet uns, wieder umzukehren. Ich nehme an, er will die Baumstämme entfernen. Mir ist das zu heiss. So nehmen wir den Umweg via Komotini in Kauf. Aber auch hier müssen wir nochmals wegen Wassers einen Umweg fahren. Endlich fahren wir auf der Route 2 wieder zum Meer. In Fanari stellen wir das WoMo zwischen Meer und Lagune. Der Sturm rüttelt auch hier gewaltig am WoMo. In den umliegenden Lagunen sehen wir überall Flamingos. Nach dem Mittagessen laufen wir ins Dörfchen, das praktisch menschenleer ist. In einem Restaurant trinken wir einen Kaffee direkt am Meer. Viele Katzen streunen um uns herum und wollen etwas zu essen. Via Hafen geht es dann zurück zum WoMo. Auffallend auch hier, dass viele Gebäude verfallen, also Ruinen sind.

Wir folgen der Strasse weiter dem Meer entlang. Es wird ziemlich abenteuerlich zwischen Lagune und Meer, die Dreckstrasse ist auch hier ziemlich aufgeweicht. Ausserhalb Fanari stellen wir das WoMo direkt an der Lagune mit Flamingos ab. Wir hoffen, dass der stürmische Wind diese Nacht nachlässt und sich die Sonne ab morgen wieder blicken lässt. Auch heute gabs wieder mehr als 12’000 Schritte. Insgesamt haben wir auf unserer Reise in nicht einmal vier Monaten schon über 1,15 Mio. Schritte gemacht! Das sind schon über 800 Kilometer…

Weihnachtssinger in Alexandroupolis.
Weihnachtstänzer im Hotel.
Baumstämme versperren die Lissos Furt.

2 Antworten

  1. ambitiousb45faff00a

    Ja eine schöne, lange Dusche geniesst man ganz anders, wenn man mit Wohnwagen/ mobil unterwegs ist. (-: e liebe Gruess vo de Kuhnfamily

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