Ciao Polen, Slowakei, hallo Ungarn

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Sonntag, 17. November bis Dienstag, 19. November 2024

Als wir am Morgen aufwachen, ist der See neben uns fast zugefroren, die Sonne scheint. Wir fahren nochmals zu den Wildpferden, die lassen sich aber heute nicht mehr blicken, obwohl ich die Kamera diesmal dabei hätte. So fahren wir weiter in Richtung Slowakei. Es ist eine wunderbare, gespenstische Stimmung am Strassenrand. Die Sonne scheint durch den Nebel. Der Vorteil am Sonntag ist, es hat praktisch keine Lastwagen auf der Strasse. Viele Mariastatuen am Strassenrand sind wunderschön geschmückt. Unterwegs tanke ich nochmals voll zu 1,37 Franken/Liter. In Przeworsk legen wir eine Mittagsrast ein. Es gibt Geschnetzeltes mit Reis.

Nachdem wir wieder abgefahren sind, wird das Gebiet immer hügeliger. Wir kommen in das Vorland der Karpaten. Die 835 schlängelt sich durch die Gegend und folgt schliesslich der San. In Wara sehe ich eine Hängebrücke (Most Linowy), kurzerhand biege ich dorthin ab. Wir stellen das WoMo hin und übernachten. Wir laufen über die wackelige Brücke. Zum ersten Mal hat es hier Warntafeln vor Bären. Luchse und Wölfe sollen hier auch leben.

Am Morgen liegt Schnee in der Luft. Trotzdem werden wir mit einer schönen Morgenstimmung an der Hängebrücke geweckt. Weiter geht es der San entlang nach Sanok, wo wir wieder einmal einkaufen müssen. Obwohl wir es nicht geplant haben, laufen wir kurz in die Altstadt und werden auch hier positiv überrascht, wie schön alles herausgeputzt ist. Auf dem Hauptplatz wird die Weihnachtsdekoration aufgehängt. Wir finden ein schmuckes Café mit schöner Aussicht auf die Kirche. Lange überlegen und diskutieren wir, ob wir noch den Bieszczadzki Nationalpark besuchen wollen. Er liegt an der ukrainischen Grenze und liegt nicht wirklich auf unserem Weg nach Süden. Die zu sehenden Tiere (Bären, Wölfe und Wisent) und die Natur würden uns reizen. Nach Konsultation der Wetter-App lassen wir es bleiben. Es ist in den nächsten Tagen schlechtes Wetter mit Schnee und tiefe Temperaturen angesagt. So fahren wir in Richtung Slowakei. Und nochmals schauen wir uns eine schöne orthodoxe Holzkirche an, diesmal in Szczawne.

Verhaltener Start in der Slowakei 🇸🇰
Ich nehme die 892 durch die Karpaten nach Palota. Ich habe eigentlich kein gutes Gefühl, denn bald einmal liegt Schnee neben der Strasse. Doch die Bedenken sind unbegründet. Nicht nur hat es absolut keinen Grenzverkehr, auch der Schnee bleibt auf den Bäumen und neben der Strasse. Die Passhöhe ist mit 640 m.ü.M. ja auch nicht wahnsinnig hoch. Die Slowakei empfängt uns unfreundlich. Es ist schon am frühen Nachmittag ziemlich dunkel und ein eisiger Wind weht, Schneeflocken sind in der Luft. Die Gegend auf der polnischen Seite der Karpaten hat uns wesentlich besser gefallen. In Brekov halten wir an und übernachten neben einem Fluss. Nicht der allerschönste Platz, den wir bisher hatten, doch für eine Nacht tut er es auch. Überall liegt Müll. Die Slowakei hat definitiv noch Steigerungspotenzial …

Schwarz fahren in Košice
Am Morgen entscheiden wir, nach Košice zu fahren, der zweitgrössten Stadt der Slowakei (etwas über 200’000 Einwohner). Zwei Navis, zwei verschiedene Wege. Ich entscheide mich, dem WoMo-Navi und nicht dem Handy zu folgen, da ersteres ja die Masse des Wohnmobils gespeichert hat. Und prompt werden wir wieder auf Strassen geführt, die für uns eigentlich kein Thema wären. Zuerst sind es 5 Tonnen Maximalgewicht, dann plötzlich nur noch 3,5 Tonnen. Aber wir sind schon viel zu weit den Berg hochgefahren, vorbei an Romasiedlungen (viel Müll am Strassenrand!), um umzukehren. Auf 649 m.ü.M. erreichen wir die Passhöhe, Serpentinenkurven hinter, aber auch noch vor uns. Wer die Sattelegg mit LKW schafft (gell Victor!), schafft auch diese Strecke … 😇😜🤣

Also wieder ganz langsam den Berg runter, die Motorenbremse fast dauernd brauchend. Die Strasse ist gut ausgebaut, also kein Problem wegen des Gewichts. Einziges Hindernis beim Hinauffahren ist stockdichter Nebel, der sich erst auf den letzten paar Höhenmetern lichtet. Beim gemächlichen Runterfahren in Richtung Košice scheint sogar die Sonne. Alles paletti also. In Košice angekommen, weist uns das Navi wieder in Strassen, wo LKWs verboten sind. So fahren wir kilometerweite Umwege, bis wir an einem ganz anderen Ort als geplant (bei Tesco Džungl’a) parkieren. Von hier fahren Busse in die Innenstadt. Würde 1 € pro Person kosten, könnte man denn auch lösen. Ticketautomaten gibt es keine, weder vor noch im Bus. Auf der Homepage kann man auch nicht lösen. Also müssen wir wohl oder übel schwarz fahren (Bus 71), auch auf dem Rückweg (Bus 72).

Weiter nach Ungarn 🇭🇺
Košices Altstadt ist überschaubar. Sie erstreckt sich vor allem entlang einer Strasse. Wir laufen alles durch, laufen in Gassen mit Torbögen und essen in einem Hinterhof indisch. Viele Einheimische essen auch hier. Kein Wunder bei einem Menüpreis von 5 (Vegi) respektive 6 € (Mixmenü). Die Rausfahrt aus der Stadt ist ziemlich problemlos, der angesteuerte Stellplatz an der ungarischen Grenze ein Flop. Die Strasse ist zugeschüttet. Also fahren wir über die Grenze auf megaholprigen Strassen weiter und wieder teilweise kurz auf 3,5t-Strassen. Es geht wieder den Berg hoch. Der Stellplatz am Waldrand ist ziemlich schief, dafür total ruhig. Es beginnt zu regnen, hoffentlich schneit es uns in der Nacht nicht ein.

Timelapse: Hängebrücke über die San in Wara. 🇵🇱
Grenzübertritt von Polen 🇵🇱nach Slowakei 🇸🇰 bei Schnee.
Bergroute 576 zwischen Banské und Herl’any. 🇸🇰

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