Donnerstag, 24. Oktober bis Samstag, 26. Oktober
Von Turku fahren wir weiter, nicht ohne nochmals die Fähren am Kanal bestaunt zu haben, wie sie majestätisch und ganz ruhig an uns vorbeifahren. Wir werden einigermassen der Küste entlang nach Helsinki fahren, denn da scheint das Wetter etwas besser zu sein, als in Richtung Lahti, das auch zur Diskussion stand, in Richtung Hanko, der südlichsten Stadt Finnlands. Unterwegs essen wir mitten in einem Wald Köttbullar, dann gehts nach Ekenäs, eine kleine Stadt am Meer. Wir suchen am Hafen Wasser zum Tanken, aber alle Wasserhahnen sind bereits abgestellt. Also geht es weiter nach Hanko. Eine Touristenstadt im Sommer, jetzt ist alles leer. Parkplätze hat es genug. Wir laufen durch das malerische Städtchen und finden im Hafen Wasser, wo wir auftanken. Dann suchen wir einen Stellplatz direkt am Strand und werden auch fündig. Wir laufen dem langen Strand entlang, geniessen den Sonnenuntergang und danach eine heisse Dusche im Wohnmobil. Zwei Spaziergängerinnen sind ganz begeistert von unserem WoMo und besichtigen es. Auch heute fällt uns eine Eigenart der Finnen auf, über die wir uns schon in Turku bei den Fähren gewundert haben: Sie fahren am Abend mit dem Auto hin, teilweise direkt neben uns, und lassen den Motor sowie die Scheinwerfer laufen. Sie bleiben im Auto sitzen und telefonieren lautstark. Dann fahren sie wieder ab. Keine Ahnung, was dahinter steckt…
Tags darauf geht es überland in Richtung Espoo und Helsinki. Per Zufall landen wir auf der Strasse 1050 in Fagervik. Das ist eine alte Siedlung, die offenbar früher das Monopol für Dachziegel hatte und dementsprechend sehr reich geworden ist. Heute ist es ein Freiluftmuseum, wenn denn Saison ist. Sonst ist alles privat, durchlaufen darf man. Die Information bekommen wir vom Besitzer des Cafés, das natürlich auch geschlossen ist. Es spricht Deutsch und fragt zuerst, ob wir eine Impfaktion von Roten Kreuz im Sinn hätten oder ob wir privat hier seien? Etwas verdutzt schauen wir und merken schnell, dass er unser Schweizerkreuz vorne auf dem WoMo verwechselt hat…
Eishockey in Espoo
Auf dem Handy sehe ich, dass Kiekko Espoo (4. der Liiga), der lokale Eishockeyverein ein Spiel am Abend gegen Hämeenlinna (13.) spielt. Wir parkieren auf dem grossen Parkplatz direkt neben der Espoo Areena. Eine Stunde vor dem Spiel wird die Kasse aufgetan und werden die Tore geöffnet. Alles geht hier sehr gesittet zu und her. Auch nachher ist vor dem Spiel kaum Stimmung, wäre da nicht der Discjockey… Fans gibt es zwar auch, sind aber nicht mit den lautstarken Rappifans oder anderen Schweizer Fans zu vergleichen. Espoo hat bis drei Minuten vor Schluss alles im Griff (3:0), dann überschlagen sich vor gut 3500 Zuschauern die Ereignisse. Der Gast kommt 3:2 heran, kassiert dann aber noch zwei Tore ins leere Netz. So wird es 5:2 am Schluss. Wir bleiben gleich auf dem Parkplatz und schlafen eine ruhige Nacht da.
Graues Helsinki
Wir parkieren am Hafen von Helsinki und kaufen eine Tageskarte. Mit dem Tram geht es in die Stadt, wo wir wieder viele Schritte auf den Tacho bekommen. Für einmal lässt uns die Sonne im Stich, alles ist grau in grau. Viele Kaufhäuser laden zum Geld ausgeben ein. Wir nehmen die Fähre nach Suomenlinna, der vorgelagerten historisch wichtigen Insel und laufen auch da einige Schritte, bevor wir wieder zurückfahren. Es hat hier vor allem viele Touristen, auch wenn nicht gerade Saison ist. Im Café in Helsinki buchen wir die Fähre nach Tallinn und entscheiden uns, noch nach Porvoo zu fahren. Wir kommen erst im Dunkeln an. Es soll eine schöne Altstadt haben. Werden wir morgen sehen.
Wir freuen uns über deinen Kommentar!